Erstes gemeinsames Projekt mit IBC SOLAR
Im Landkreis Schwäbisch-Hall hat das Erneuerbare-Energien-Unternehmen RES mit den Vorbereitungen für den Baustart eines Solarparks begonnen. Die Anlage in der Gemeinde Oberrot im Ortsteil Kornberg kann rechnerisch klimafreundlichen Strom für rund 2.500 Zwei-Personen-Haushalte liefern. Die installierte Leistung beträgt 6,8 Megawatt (MW). Den Bau der sieben Hektar großen Freiflächenanlage übernimmt die IBC SOLAR AG als Generalunternehmen. Der Solarpark mit über 11.600 monokristallinen Hochleistungsmodulen mit je 590 Watt Nennleistung soll in Abhängigkeit der Wetterverhältnisse Ende des Jahres 2025 in Betrieb gehen.
„Der Solarpark Oberrot steht für unsere Strategie, die Energiewende voranzubringen – verantwortungsvoll und mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Flächennutzung“, sagt Gerhard Kienzler, Geschäftsführer von RES. Derzeit wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt – ein Teil wurde als Erdaushubdeponie verwendet. Trotz der landwirtschaftlichen Nutzung ist das Gebiet als landwirtschaftlich benachteiligt eingestuft. „Das ist kein Widerspruch“, sagt Gerhard Kienzler und erklärt: „Die Bundesländer legen fest, welche Gebiete in diese Kategorie fallen. Hintergrund sind EU-Vorgaben. Kriterien sind beispielsweise geringe Bodenqualität, Hangneigung und ungünstige klimatische Bedingungen. Nur durch einen höheren Arbeits- und Düngeeinsatz und Technik können diese Nachteile ausgeglichen werden und die Landwirtschaft ausreichende Erntemengen einfahren.“

Bildquelle: RES
Ist ein Gebiet als landwirtschaftlich benachteiligt eingestuft, besteht die Möglichkeit der Förderung nach dem Erneuerbaren-Energien Gesetz (EEG). „Das schafft Planungssicherheit“, sagt Gerhard Kienzler. Gebaut wird die Photovoltaik-Freiflächenanlage von der IBC SOLAR AG aus Oberfranken. „Für uns ist das Projekt in Oberrot ein gelungener Auftakt der Zusammenarbeit mit RES. Es zeigt, wie technische Planung und ökologische Verantwortung zusammenwirken können“, sagt Eric Herrmann, Head of EPC bei IBC SOLAR.
RES setzt bei Transformatoren auf biologisch abbaubares Öl
Über das eigentliche Projekt hinaus stellt RES auch die Trafostation sowie die Mittelspannungstrasse bereit. Bei den Transformatoren setzt das Unternehmen umweltfreundliches Esteröl ein. Natürliche Esteröle aus nachwachsenden Rohstoffen wie Soja oder Raps bringen im Vergleich zu herkömmlichem Mineralöl mehrere Vorteile mit sich: Sie sind biologisch abbaubar, besitzen einen deutlich höheren Flammpunkt und können mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Dadurch wird der Brandschutz verbessert und die Alterung der Transformatoren verlangsamt. Auch beim Umweltschutz liegen die Pflanzenöle vorne: Bei Leckagen wird das Öl vollständig von Mikroorganismen zersetzt, ohne Boden oder Grundwasser zu belasten. Zudem sei laut den Herstellern die Wiederaufbereitung nahezu vollständig möglich, während Mineralöl nach dem Gebrauch nur noch verbrannt werden kann. Und das ist klimaschädlich: Bei der Verbrennung von 2.000 Litern Mineralöl – der typischen Füllmenge eines großen Leistungstransformators – entstehen rund 5,5 Tonnen CO₂. „Wir investieren bewusst in das deutlich teurere Esteröl, weil wir Umweltverantwortung, Qualität und Sicherheit nicht nur versprechen, sondern konkret umsetzen“, sagt Projektleiter Cédric Lemoine von RES.
Natur- und Artenschutz mit Siegel
RES plant in Oberrot den Solarpark mit weitreichenden Natur- und Artenschutzmaßnahmen. Lediglich 60 Prozent der Fläche werden bebaut, der übrige Teil bleibt bewusst der Natur überlassen. So entstehen artenreiche Blühstreifen und Flächen mit heimischen Sträuchern und Bäumen. Hier finden Insekten, Vögel und Kleintiere Rückzugsorte und Nahrung. Dadurch fördert der Solarpark Oberrot die Artenvielfalt. Wildtiere können den sieben Hektar großen Park über einen Korridor queren. Die Umzäunung ist durchlässig. Der Bodenabstand ist ausreichend, um Kleintiere wie Hase und Igel durchzulassen. Das Konzept folgt den Kriterien des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) für das Siegel „Gute Planung“, das besonders naturverträgliche Solarparks auszeichnet. „Bei der Planung des Solarparks denken wir über die Energiegewinnung hinaus. Es entstehen vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen“, sagt Cédric Lemoine.
