Bei der heute zu Ende gegangenen zwölften Gebäude.Energie.Technik (GETEC) auf dem Freiburger Messegelände drehte sich drei Tage alles um energieeffizientes Planen, Bauen und Wohnen. Über 9.000 Besucher aus dem ganzen Südwesten und darüber hinaus nutzten das breite Angebot von Energieberatung, Produktinformationen und Fachvorträgen. Entsprechend zufrieden äußerten sich die Veranstalter. „Energiethemen wie die voraussichtlich verfehlten Klimaschutzziele, der Kohleausstieg oder weiter steigenden Energiepreise bleiben für die meisten Menschen Dauerbrenner. Das hat zur Folge, dass die Besucher der GETEC die Energiewende nach wie vor aktiv mitgestalten und ihren persönlichen Beitrag zum Gelingen dieses Jahrhundertvorhabens leisten wollen. Sie haben sich häufig schon intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und finden nun bei den über 220 Ausstellern genau die ihnen noch fehlenden Informationen zu ihrem Vorhaben“, erklärt Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM). In diesem Jahr hatte die GETEC darüber hinaus dem hochaktuellen Thema digitalisiertes Zuhause und Smart Home-Anwendungen einen eigenen Ausstellungsbereich gewidmet. Messebesucher interessierten sich vor allem für die Möglichkeiten, in einem intelligenten, digitalisierten Zuhause von mehr Komfort und Sicherheit und gleichzeitig eingesparter Energie zu profitieren.
Parallel zur GETEC fand am 7. und 8. Februar der 8. Kongress Energieautonome Kommunen (EAK) auf dem Freiburger Messegelände statt. Über 210 Teilnehmer erlebten in zwölf Praxisforen, wie die Energiewende auf kommunaler Ebene in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Effizienz bereits erfolgreich umgesetzt wird. Den Eröffnungsvortrag „Freiburg auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune“ hielt der Oberbürgermeister der Stadt Freiburg Martin Horn.
„Die Energiewende ist kein Selbstläufer. Sie ist zwar eingeleitet, aber die Schere zwischen den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und der aktuellen Entwicklung geht immer mehr auseinander. Umso wichtiger ist der Beitrag jedes Einzelnen. Die GETEC zeigt in ihrer Vielfalt an Produkten und Themen, wie zahlreich die Möglichkeiten sind, seiner ganz persönlichen Energiewende den nötigen Schub zu geben. Und das honorieren die Messebesucher mit ihrem durchweg positiven Feedback zu den Angeboten auf der GETEC“, so das Messefazit von Markus Elsässer, Geschäftsführer der Solar Promotion GmbH und Veranstalter der Messe.
Aussteller wie die Holzhaus Bonndorf GmbH, die seit der ersten Auflage 2008 auf der GETEC vertreten ist, äußerten sich zufrieden über den Verlauf. „Die GETEC ist eine Messe, die die Besucher abholt“, betont Ralf Wehrle, Berater bei dem Holzbauspezialisten aus dem Süd-Schwarzwald. Unter seinen Standbesuchern waren viele Bauherren, aber auch Bauträger und Architekten. „Viele wollen mit Holz bauen. Da stoßen wir mit unserem in diesem Jahr völlig neu gestalteten Messestand auf sehr positive Resonanz“, sagt Wehrle. Auch die angebotenen Fachvorträge mit zahlreichen Spezialthemen kamen bei ihm und den Besuchern sehr gut an. „Daraus ergeben sich viele Verknüpfungen, und das empfinde ich als großen Vorteil. Deshalb sehe ich das Konzept der GETEC mit dem Mix aus Ausstellung, Marktplatz Energieberatung, Rahmenprogramm und den Sonderflächen als absolut gelungen an“, so Wehrle. Im nächsten Jahr wird die Bonndorfer Firma wieder zur GETEC kommen.
Eine gute Mischung der Anbieter und ein breit gefächertes Publikum sind die hervorstechenden Merkmale der GETEC, findet Michael Müller, Gebietsleiter bei der SEVentilation GmbH aus Plochingen. 80 bis 95 Prozent der Messebesucher sind nach seiner Schätzung Endkunden und Bauherren. „Das Konzept der GETEC ist gut. Daher finden wir auch den Marktplatz Energieberatung sehr sinnvoll, weil es zum Beispiel beim Thema Lüftung einen großen Beratungsbedarf gibt“, erklärt Müller. An allen Messetagen konnte er fortlaufend gute Gespräche mit Besuchern am Stand führen. Dabei ist ihm aufgefallen, „dass die Qualität der Besucher gleichbleibend hoch ist. Wir hatten auch gute Kontakte mit Handwerkern, Bauträgern, Architekten und vielen Sanierern.“ Nach Müllers Eindruck informieren sich auch sehr viele Planer, Architekten und Ingenieure in den Seminaren des Messerahmenprogramms und kommen anschließend an die Messestände. „Das ist für uns als Hersteller sehr interessant, weil uns viel Aufklärungsarbeit abgenommen wird“, freut sich Müller. Seine Schlussfolgerung daher: „Auch 2020 werden wir definitiv wieder auf der GETEC sein.“
Einen hohen Stellenwert für die Kommunikation genießt die GETEC bei Victor Trncik, geschäftsführender Gesellschafter der KKE Kälte Klima Engineering aus Freiburg: „Die GETEC ist für uns sehr wichtig zur Kontaktpflege. Viele unserer Bestandskunden, die wir auch eingeladen haben, besuchen uns.“ Nach seiner Beobachtung kommen viele Besucher auch mit einem sehr konkreten Bedarf auf die Messe. Trncik verzeichnete drei Viertel Endverbraucher und ein Viertel aus dem Bereich B2B, darunter auch Architekten und Energieplaner. „Der Zuspruch ist dieses Jahr so gut, so dass wir 2020 wieder an der GETEC teilnehmen werden“, versichert Trncik.
Als tragende Säule der GETEC zeigte sich auch im zwölften Jahr der am gesamten Messewochenende sehr gut besuchte „Marktplatz Energieberatung“. Insgesamt verzeichneten die 30 anwesenden Energieberater über 300 Impulsberatungen. Besonders gefragt war in diesem Jahr ein spezielles Beratungsangebot: Mit Hilfe eines virtuellen Konfigurators nutzten Messebesucher die Chance, ihr eigenes Gebäude einmal komplett in ein Smart Home zu verwandeln. Seit dem Start 2008 hat es bereits über 6.400 Beratungen für Bauherren gegeben, von denen rund 75 Prozent in absehbarer Zeit ihr Haus sanieren wollen.
Auf lebhafte Resonanz stieß das Rahmenprogramm der diesjährigen GETEC. So hörten sich zahlreiche Messebesucher einen oder mehrere der über 30 angebotenen Fachvorträge an oder nahmen an einem der vier Fach- und Nutzerseminare oder einem der dreizehn themenspezifisch geführte Messerundgänge teil.
Neben den Kernthemen Planen, Bauen und Wohnen gewinnen Fragen rund um die Verknüpfung der Sektoren Energie, Wärme und Mobilität auch auf der GETEC immer mehr an Bedeutung. Mit ihren Sonderflächen wie zum Beispiel „Elektromobilität, Laden und Speichern“ trägt die Messe dieser Entwicklung erfolgreich Rechnung. Informationen zu den ausgestellten Fahrzeugen, Stromtankstellen, Speichersystemen und neuen Mobilitätskonzepten waren intensiv von Messebesuchern nachgefragt.
Einen wichtigen Teil der immer bedeutsamer werdenden dezentralen Stromerzeugung wird in Zukunft die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) übernehmen. Das unterstrichen auch der rege Besucherzuspruch auf der Sonderfläche „BHKW, Solarstrom und Solarwärme“ der Stadt Freiburg und das Publikumsinteresse bei den zahlreichen Ausstellern mit Angeboten zu Mini-Blockheizkraftwerken zur effizienten Eigenversorgung mit Strom und Wärme.
Die nächste Gebäude.Energie.Technik findet vom 14. bis 16. Februar 2020 statt.