RES und Octopus Energy Generation realisieren gemeinsam nachhaltiges Energieprojekt auf ehemaliger Militärfläche in der Nähe der rheinland-pfälzischen Stadt Prüm.
Es ist ein Erneuerbare-Energie-Projekt an einem außergewöhnlichen Ort in der Eifel: Zwei Windenergieanlagen auf einem ehemaligen amerikanischen Militärgelände in der Nähe der rheinland-pfälzischen Stadt Prüm. Realisiert wurde der Windpark Prüm Air Station vom Erneuerbare-Energien-Unternehmen RES. Seit Mitte August sind die Anlagen in Betrieb. Octopus Energy Generation hat im Auftrag des von ihm verwalteten Sky Fund (ORI SCSp) die Anlagen nach Abschluss der Bauarbeiten von RES übernommen und wird den Betrieb als neuer Eigentümer steuern. Die Windenergieanlagen verfügen über eine installierte Leistung von insgesamt 11,4 Megawatt. Die CO2-Einsparung beträgt jährlich etwa 25.000 Tonnen. Rechnerisch könnte der Windpark rund 13.000 Haushalte mit regenerativem Strom versorgen. Die Kommunen profitieren finanziell mit 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde gemäß § 6 Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Im Windpark Prüm Air Station ist die Inbetriebnahme und Abnahme der beiden Windenergieanlagen des Typs Nordex N149 erfolgt. Damit ist der Eigentümerwechsel und die Übernahme des Windparks mit einem voraussichtlichen Netto-Energieertrag von rund 36.000 Megawattstunden vollzogen. Die Genehmigungs-phase des Erneuerbaren-Energien-Projektes erstreckte sich von Mitte 2020 bis Ende 2022. Die reine Bauzeit betrug 18 Monate.
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„RES und Octopus Energy arbeiten seit Jahren international erfolgreich zusammen. Der Windpark Prüm ist unser erstes gemeinsames Projekt in Deutschland“, erklärt Gerhard Kienzler, Geschäftsführer bei RES, und ergänzt: „Bei Projekten mit besonderen Herausforderungen wie hier in Prüm ist es wichtig, auf ein starkes Netzwerk und vertrauensvolle Partner bauen zu können. Hier ist uns auch unsere jahrelange Erfahrung bei anspruchsvollen Windenergiestandorten zugutegekommen.“ RES wird auch weiterhin im Windpark Prüm eine aktive Rolle einnehmen. Octopus hat mit RES einen umfassenden Betriebsführungsvertrag abgeschlossen.
Windparkbau auf ehemaliger Militärfläche
Das Gelände des Windparks Prüm Air Station diente ursprünglich als amerikanische Radarstation und ist umgeben von denkmalgeschützten Bunkeranlagen des Westwalls. Zu den Herausforderungen bei Planung und Bau zählten die versiegelten Flächen, bestehende Infrastruktur sowie mögliche Kampfmittel im Untergrund. Zum Schutz der in einer Lagerhalle beheimateten Fledermäuse wurde ein umfassendes Konzept erarbeitet. Das Schutzprogramm beinhaltet unter anderem das Anbringen von Fledermauskästen in der unmittelbaren Nähe der Anlagen. Sie dienen den Tieren als erstes Ausweichquartier.
„Eine zentrale Aufgabe bei der Umsetzung des Windparks war die optimale Nutzung der bestehenden Infrastruktur,“ erläutert Jonas Wolf, Projektleiter Construction Wind bei RES. „Die vorhandenen befestigten Flächen des ehemaligen Militärareals konnten wir beispielsweise für die Zuwegung und Schwertransporte nutzen, und auch der Rückbau der Gebäudestrukturen erfolgte umsichtig und sorgsam.“ Eine weitere Herausforderung war die über neun Kilometer lange Trasse, die über eine Landesgrenze und durch drei Landkreise verläuft – mit entsprechenden Abstimmungen zwischen insgesamt 17 Eigentümerinnen und Eigentümer, den jeweiligen Behörden aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für Wasser- und Denkmalschutz, Straßenbau, Forst sowie Naturschutz, drei Landkreise und die Gemeinden.