Gemeinderat genehmigt Satzungsbeschluss einstimmig
Die Energiewende im Südwesten schreitet voran. Auf der Bodensee-Halbinsel Höri gehen die Planungen einer Photovoltaik-Freiflächenanlage in die finale Phase. Der Gemeinderat Öhningen hat den Bebauungsplan für den Solarpark auf einem rund zehn Hektar großen Grundstück unweit der Schweizer Grenze beschlossen. Die Genehmigung erfolgte einstimmig. Die rund 17.500 Module der PV-Freiflächenanlage erreichen eine installierte Leistung von rund zehn Megawatt.
Bürgermeister Andreas Schmid erläutert: „Für unsere Gemeinde ist der Solarpark in Öhningen ein Gewinn. Wir leisten damit nicht nur einen Beitrag für eine klimafreundliche und sichere Energieversorgung, sondern verringern auch unseren ökologischen Fußabdruck.“ Die Fläche für den Solarpark befindet sich westlich des Ortsteils Schienen im Landkreis Konstanz nahe der deutsch-schweizerischen Grenze. Nach Prüfung mehrerer Flächen fiel die Wahl auf ein rund zehn Hektar großes Grundstück in Hanglage. Die Fläche ist schwer zu bewirtschaften und befindet sich abseits des Ortes. Dies sind ideale Voraussetzungen für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage. Die im Solarpark installierten Module erzeugen auf einer Fläche von rund zehn Fußballfeldern klimafreundlichen Strom.
„Die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Öhningen haben mit dem einstimmigen Satzungsbeschluss erneut eine klare Position für mehr zukunftsfähige Energieerzeugung gezeigt“, freut sich Gerhard Kienzler, Geschäftsführer von RES in Deutschland, und ergänzt: „Mein Lob gilt allen regionalen Partnern und der Gemeinde für die professionelle und zielführende Herangehensweise im Sinne der Energiewende.“ RES ist für die Planung und Realisierung des Solarparks zuständig.
Großer Rückhalt in der Gemeinde
Der Gemeinderat Öhningen hat am 9. April 2024 – und damit knapp ein Jahr nach dem Aufstellungsbeschluss — in einer öffentlichen Sitzung den Bebauungsplan genehmigt. Wie die Beschlüsse zuvor wurde auch der Satzungsbeschluss vom Gemeinderat ohne Gegenstimme gefasst. Für Miles Skeletti, Projektleiter des Solarparkprojektes, keine Selbstverständlichkeit: „Der frühe Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern hat gezeigt, wie wichtig offene und transparente Kommunikation ist. Der Rückhalt in der Gemeinde ist beeindruckend und zeigt, dass die Energiewende in dieser Gemeinde gelebt wird.“
So geht es weiter
Der Solarpark in Öhningen wird auf privaten Grundstücken gebaut. Mit dem Satzungsbeschluss am 9. April 2024 wurde der Bebauungsplan beschlossen. Damit kann nun eine Genehmigung nach der Bauordnung eingeholt werden. Der sogenannte Bauantrag muss vom Landratsamt genehmigt werden. Nach einem positiven Bescheid — der Baugenehmigung — kann der Bau des Solarparks beginnen. Baustart ist voraussichtlich im Herbst 2024. Geplant ist, dass der Solarpark in Öhningen im Frühling 2025 in Betrieb geht.
Naturschutz: Solarpark verpflichtet sich zu hohen Auflagen
Bei der Planung des Solarparks verpflichtet sich RES dazu, Standards einzuhalten, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Maßgeblich sind hier die Auflagen des Bundesverbands neue Energiewirtschaft (bne). Ziel der bne-Selbstverpflichtung „Gute Planung“ ist es, Klimaschutz, Biodiversität sowie Umwelt- und Naturschutz im Rahmen von Bau und Betrieb von PV-Freiflächenanlagen zu fördern. Neben ökologischen Gesichtspunkten müssen auch Kriterien wie frühzeitige Information der Öffentlichkeit sowie eine kommunale und regionale Wertschöpfung berücksichtigt werden.
Zu den Maßnahmen, die beim Solarpark Öhningen umgesetzt werden, zählen beispielsweise eine maximal zulässige Grundflächenzahl (GRZ) von nur 0,6. Dies bedeutet, dass nur 60 Prozent der Grundstücksfläche überbaut werden darf. Geplant ist eine Bebauungsfläche von 4,8 Hektar. Zudem sieht das Anlagenkonzept eine sogenannte Doppelnutzung vor: Mit der 80 Zentimeter hohen Installation der Solarmodule lässt sich die Fläche ideal als Weideland für Schafe nutzen. Kleintiere wie beispielsweise Feldhasen können den Solarpark dank der Einzäunung mit 20 Zentimeter Bodenfreiheit problemlos queren. Eine Hecke südlich der Fläche sorgt für eine optische Aufwertung und bietet zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Kleintiere.
Für RES ist der Solarpark einer der ersten in Deutschland. Die Expertise für die Planung und Realisierung von Photovoltaik-Anlagen besteht jedoch schon lange: RES ist Teil des weltweit größten familiengeführten Unternehmens für erneuerbare Energien, das seit über 40 Jahren am Markt tätig ist. Hierzulande plant, baut und betreibt RES bislang vor allem Windenergieanlagen. Mit dem Ausbau seiner Solarexpertise will das Unternehmen nun die Energiewende in Kommunen vorantreiben.