Städtebeben 2023: EGIS eG lädt ab 14 Uhr zur Herrenmühle
Neuötting – Am Samstag, 15. Juli feiern Neuötting und Altötting das einmalige Städtebeben. Zu diesem Anlass ermöglicht auch das Historische Wasserrad einen Blick hinter die Kulissen: Die EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG (EGIS eG) lädt Interessierte zwischen 14 und 18 Uhr zu der Sehenswürdigkeit an der Herrenmühle ein. Neben kostenfreien Führungen und Informationen zur Geschichte des Wasserrads gibt es vor Ort ein Gewinnspiel mit vielen Preisen. Vor wenigen Jahren hat die EGIS eG das Mühlenrad saniert und reaktiviert. Seitdem leistet das Jahrhunderte alte Wasserrad wieder einen Beitrag zur klimafreundlichen Energieversorgung: Mit rund 65.000 Kilowattstunden Ökostrom im Jahr spart das Wasserrad etwa 45 Tonnen Kohlendioxid ein.
Das Historische Wasserrad befindet sich in der Herrenmühlstraße in Altötting. Hier endet am Samstag der große Festzug des Städtebebens, der um 14 Uhr am Kapellplatz beginnt. An der Herrenmühle angekommen, startet dort nach den Böllerschützen ein buntes Familienprogramm mit sportlichen Wettbewerben und Livemusik.

Jahrhunderte altes Wasserrad erzeugt erneuerbare Energie
Zwischen 400 bis 600 Liter Wasser pro Sekunde bewegen das Historische Wasserrad mit seinen Schaufeln aus Lärchenholz. Diese mechanische Arbeit wandelt ein angeschlossener Generator in elektrische Energie um. So erzeugt das Rad 50.000 bis 65.000 Kilowattstunden Ökostrom jährlich. Mit einem Teil davon wird der Kreisjugendring versorgt, der in der Herrenmühle sein Zuhause hat. Die überschüssige Energie speist die EGIS eG in das öffentliche Stromnetz ein.
Das Mühlenrad gehört zu den historisch wichtigsten Bauwerken der Stadt. Das knapp zwei Meter breite und sechs Meter hohe Wasserrad ist in der Regel nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, da die EGIS eG es rund um die Uhr betreibt. „Am Städtebeben machen wir eine Ausnahme und zeigen allen Besucherinnen und Besuchern, wie das Wasserrad funktioniert und welche Bedeutung es in den vergangenen Jahrhunderten hatte“, erklärt Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der EGIS eG.
Mit Wasserkraft gegen den Klimawandel

Urkundlich erwähnt wurde die Herrenmühle erstmals um das Jahr 1441. Damals nutzten die Menschen die Wasserkraft, um eine Getreidemühle zu betreiben. 1967 zwang das bundesweite Mühlengesetz, das Wasserrad stillzulegen. Mit rund 150.000 Euro und mehreren tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit hat es die EGIS eG 2016 geschafft, das Mühlenrad wieder instand zu setzen. „Das war für uns eine Herzensangelegenheit“, sagt Pascal Lang. Seit 2013 setzt sich die Energiegenossenschaft für den Ausbau von erneuerbaren Energien und den Klimaschutz ein. „Wasserkraft war hier in der Region im Mittelalter und vor allem während der industriellen Revolution unerlässlich. Heute sind es der Klimawandel und die Energiewende, die die Wasserkraft so wichtig machen. Dazu trägt auch das historische Mühlenrad bei“, so Pascal Lang.
Gemeinsam für die Energiewende
In der EGIS eG setzen sich fast 2.000 Mitglieder für den Ausbau von erneuerbaren Energien ein. Mit Erfolg: Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren hat die EGIS eG 23 Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen in ganz Deutschland realisiert. Sie erzeugen jedes Jahr 55 Millionen Kilowattstunden Ökostrom und sparen fast 24.000 Tonnen CO2 ein. Weitere Informationen zur Mitgliedschaft und der Genossenschaft gibt es unter www.egis-energie.de.