Energietag der Klimagewerke 2023 am 4. Juli in Stuttgart
Konferenz der Gewerkeverbände, vom Handwerk BW und Zukunft Altbau
Der Südwesten steht vor einer großen Herausforderung: In den nächsten 17 Jahren muss der Gebäudebestand umfangreich energetisch saniert werden. Eine zentrale Rolle spielen hier Handwerkerinnen und Handwerker. Wie sie den Umbau zu klimaneutralen Gebäuden am besten vorantreiben können, zeigt der Energietag der Klimagewerke am 4. Juli 2023 in Stuttgart. Der zum zweiten Mal stattfindende Kongress informiert über die neuen politischen Rahmenbedingungen und bietet praktische Tipps für Fachleute. Die Veranstaltung von sieben Gewerkeverbänden, Handwerk BW und dem vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderten Informationsprogramm Zukunft Altbau soll dazu beitragen, dass die verschiedenen Gewerke optimal Hand in Hand arbeiten.
Der Energietag der Klimagewerke findet im Look21-Gebäude in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro. Pro Eintritt gibt es eine Freikarte für Auszubildende. Die Tagung wird von den meisten Gewerken als Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahme anerkannt. Die Anmeldung erfolgt bis 27. Juni 2023 unter www.zukunftaltbau.de/energietag.
Klimagewerke: Ihre Baustelle ist die Wärmewende
Zu den Klimagewerken zählen die Gewerke, die an der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden beteiligt sind: Das Schornsteinfeger-, Stuckateurs- und Dachdeckerhandwerk, das Zimmerer-, Holzbau- und Glas-Fenster-Fassade-Gewerbe sowie die Fachleute aus Sanitär-Heizung-Klima und der Elektro- und Informationstechnik. Sie sollten für eine fachgerechte Planung und Durchführung von Sanierungen effizient zusammenarbeiten.
Der Energietag ermöglicht neben neuen Informationen über die Entwicklungen im eigenen Klimagewerk auch gegenseitige Einblicke in die Arbeitspraxis der jeweils anderen Gewerke. Das ist wichtig, denn bei den komplexer werdenden energetischen Sanierungen müssen die Fachleute noch intensiver miteinander kooperieren. Den Auftakt der Veranstaltung macht Dr. Michael Münter, Ministerialdirektor des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. In einem Interview geht er auf die Bedeutung der Klimagewerke in Baden-Württemberg ein. Anschließend erfolgt ein Austausch mit Gewerkevertretern.
Informationen vom Handwerk für das Handwerk
Praxisnah und fachlich fundiert berichten verschiedene Referentinnen und Referenten über ihre Erfahrungen. Beispielsweise wie man erkennt, ob das Dach „PV-ready“, also ohne weitere Arbeiten für eine Photovoltaikanlage geeignet ist. Weitere Vorträge handeln davon, wie Technik am besten in die Fassade integriert werden kann, welche Rolle Undichtigkeiten und Luftaustausch nicht nur am Fenster spielen und zeigen bei Wärmepumpen Details zur Schnittstelle zwischen dem SHK- und Elektrogewerk auf. Diese vier Themen werden nachmittags in Workshops vertieft.
Selbstverständlich kommt neben erfahrenen Handwerkerinnen und Handwerkern auch die junge Generation nicht zu kurz. Die Glasermeisterin Anna-Lena Etter, Jahrgangsbeste 2022, wird ihren Wunsch an die Klimagewerke ebenso äußern wie Ramona Holl, Landes- und Bundessiegerin im Schornsteinfegerhandwerk 2022und Zimmerer-Junggeselle Tim Weingärtner.
Die zukunftsfähige Ausrichtung des Handwerks greift auch Handwerk BW auf: Catharina Thiery, Leiterin Nachhaltigkeit und Technologie sowie Patrick Wolf, Leiter Bildung und Arbeit stellen heraus, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Handwerk sinnstiftend gelebt wird und welche Fördermöglichkeiten es für Unternehmen gibt.
„Der Energietag der Klimagewerke gibt einen Überblick über neue Ausrichtungen und Arbeitsweisen. Zudem bietet er Einblicke in die zukunftsfähige Arbeitspraxis der jeweils anderen Klimagewerke und hilft bei der Ausrichtung zum attraktiven Arbeitgeber“, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. „Das Handwerk sollte die Veranstaltung zum Vernetzen mit zukünftigen Geschäfts- und Kooperationspartnern nutzen, denn nur gemeinsam können wir effizient und qualitativ hochwertig Klimaschutz an Bestandsgebäuden umsetzen.“
Leitlinie Handwerk: Besser sanieren
Damit sich die Betriebe der Klimagewerke neben der fachlichen Weiterbildung zusätzlich verstärkt untereinander vernetzen, kooperieren die Gewerkeverbände im Südwesten eng mit Zukunft Altbau. Gemeinsam wollen sie einheitliche Qualitätskriterien stärken und die Möglichkeit zum Austausch bieten. Dabei helfen soll auch die gewerkeübergreifende Leitlinie Handwerk: Ihr Ziel ist ein guter Qualitätsstandard bei der energetischen Sanierung. Zugleich bietet die Leitlinie die Möglichkeit, die gute Arbeit gegenüber den Kundinnen und Kunden darzustellen. Die unterzeichnenden Betriebe finden zudem leichter neue Auszubildende und Fachkräfte, da sie zeigen, dass sie den Klimaschutz vorantreiben.
Die Leitlinie Handwerk ist neu in der Szene und zeigt, das Baden-Württemberg auch in diesem Bereich des Klimaschutzes für höhere Qualitätsansprüche sorgt. Interessierte Betriebe können die Leitlinie Handwerk bei ihrer Innung unterzeichnen. Weitere Informationen zur Leitlinie gibt es unter: www.zukunftaltbau.de/klimagewerke.