Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Donnerstag, 26. November 2020 eine Förderung zur Entwicklung und Erprobung alternativer Technologien für einen umweltfreundlichen, nachhaltigen und effizienten Gütertransport für den Bundeshaushalt 2021 beschlossen. Konkret soll hier die zukunftsfähige Magnetschwebetechnologie für die Abwicklung und Verteilung des zunehmenden Güterverkehrs gefördert werden.
„Der stetig wachsende Güterverkehr stellt die Logistikbranche vor enorme Herausforderungen. Mit dem Transport System Bögl haben wir neben dem Personentransport auch eine Lösung für effizienten und umweltschonenden Gütertransport mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h entwickelt. Das Bekenntnis des Bundes, solche Technologien zu fördern und vor allem auch kurzfristig zur Demonstration und Anwendung bringen zu wollen, hat aus unserer Sicht Signalwirkung und setzt international ein starkes Zeichen für den Innovations-, Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Stefan Bögl, Vorstandsvorsitzender der Firmengruppe Max Bögl.
Mit der Magnetschwebebahntechnologie können vollautomatisiert Container nahezu geräuschlos und individuell transportiert werden. Das bedeutet mehr Flexibilität und Effizienz als in den bisherigen Verfahren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Technik vielseitig in vorhandene Infrastruktur integriert werden kann – zum Beispiel aufgeständert, in der Ebene oder in Tunneln.
„Wir brauchen innovative und nachhaltige Lösungen für die Abwicklung der Logistik im Hafenbereich. Durch zukunftsfähige Technologien wie die Magnetschwebebahn kann neben der Effizienzsteigerung auch noch ein entscheidender Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele geleistet werden. Eine möglichst auf die individuellen Bedürfnisse der Hafenbetreiber anwendbare Technologie hat hier einen entscheidenden Vorteil“ unterstreicht der Bundestagsabgeordnete Rüdiger Kruse, der sich für dieses Projekt eingesetzt hat und es ermöglichte.
Mögliche Anwendungsfälle finden sich nach Ansicht von Branchenexperten in der Verteilung von Ladeeinheiten zwischen stark frequentierten Containerhubs an Hafenterminals, oder beispielsweise in der Anbindung von Hafenterminals an sogenannte Dry Ports, die einen landseitigen Containerumschlag vom LKW auf konventionelle Bahnsysteme ermöglichen.
Bundesverkehrsministerium untersucht Einsatz der Magnetschwebetechnologie im Nahverkehr
Bereits im März 2020 hat das Bundesverkehrsministerium eine Machbarkeitsstudie zum Einsatz der Technologie im Nahverkehr in Auftrag gegeben. Dabei wird neben einem Anwendungsfall am Flughafen München auch eine generelle Gegenüberstellung zu konventionellen Verkehrssystemen wie Regionalbahn, U-Bahn oder Straßenbahn betrachtet. Ergebnisse werden für den Beginn des Jahres 2021 erwartet.
Zeitnahe Demonstration der Technologie am ITS World Congress in Hamburg
Im kommenden Jahr wird die Stadt Hamburg, gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium, als Gastgeber des ITS World Congress 2021 zum Schaufenster innovativer Verkehrskonzepte mit Blick auf die Lösungen für eine nachhaltige Zukunft im Personen- und Güterverkehr. Der nun vorgeschlagene Fördertitel soll neben der Forschung und Entwicklung, auch die physische Demonstration der Magnetschwebetechnologie im Rahmen des Kongresses ermöglichen.