Nachhaltigkeit und Wissenstransfer stehen im Vordergrund
Fortsetzung folgt: Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten KI-Labs für Erneuerbare Energien (KI-Lab.EE) am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) startet nun die zweite Phase. Am Donnerstag, 23. Juni 2022 übergab Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut den Förderbescheid an das ZSW. Katharina Strecker und Frank Sehnke nahmen ihn stellvertretend für das zehnköpfige KI-Team entgegen. „Wir freuen uns sehr, unser KI-Lab.EE fortsetzen zu können. Die erste Phase hat uns gezeigt, wie sehr der Einstieg in das komplexe Thema Künstliche Intelligenz gerade für kleine und mittlere Unternehmen durch Beratung und die Bereitstellung von geeigneten KI-Tools erleichtert werden kann oder überhaupt erst ermöglicht wird. Mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg können wir nun in den kommenden 30 Monaten weiteren Unternehmen diese Chance bieten.“, erklärt Katharina Strecker, KI-Expertin am ZSW.
Künstliche Intelligenz (KI) als zukunftsweisende Technologie für neue Geschäftsmodelle und Anwendungen in die Unternehmen in Baden-Württemberg zu bringen, ist die Aufgabe des KI-Labs.EE, das auf den Bereich der Erneuerbaren Energien spezialisiert ist. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) lernen über Informationsveranstaltungen, Workshops oder im Rahmen von Pilotanwendungen die Potenziale von KI kennen und können sie auf ihre jeweiligen Betätigungsfelder anwenden. „Unser Kl-Lab.EE ist die optimale Plattform für Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien. Anhand von praktischen Beispielen zeigen wir, wie sie die Herausforderungen der Schlüsseltechnologie Kl meistern können“, betont KI-Experte Frank Sehnke.
Der Fokus im neuen KI-Lab.EE liegt einerseits darauf, mit Hilfe von KI Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten, andererseits geht es auch darum, die durch die KI und ihre Anwendung unmittelbar verursachten CO2-Emissionen zu reduzieren (Green Artificial Intelligence). Dabei werden nicht nur Konzepte und Methoden für Green Al vermittelt, sondern auch deren Implementierung unterstützt.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Das KI-Lab.EE ist vor allem auf Pilotanwendungen ausgerichtet. Es geht um konkrete Einsatzmöglichkeiten in der Erneuerbaren-Energien-Branche. Die Bandbreite der möglichen Problemstellungen, die mithilfe von KI bewältigt werden können, ist dabei so vielfältig wie die EE-Branche selbst. So sind Themen wie beispielsweise die Überwachung und Betriebsoptimierung von Wind- und Photovoltaik-Parks, über die bestmögliche Integration Erneuerbarer Energien in das Energiesystem bis zur Prozessoptimierung und -kontrolle bei der Fertigung von Brennstoffzellen, Batterien und Elektrolyseuren denkbar.
„Unser Ziel ist es, Firmen mit digitalen Ressourcen für den langfristigen und nachhaltigen Einsatz von Kl fit zu machen“, so Katharina Strecker. Dazu wurde bereits in der ersten Phase des KI-Labs eine No-Code-Kl-Webplattform – eine Plattform für deren Bedienung keine Programmierkenntnisse erforderlich sind – erfolgreich entwickelt und betrieben. Unternehmen können damit interaktiv mit ihren eigenen Daten Kl-Methoden trainieren und optimieren. Durch die Erweiterung der Plattform sollen die Methoden der Künstlichen Intelligenz nachvollziehbarer werden (Explainable Al) und damit das Verstehen der KI-Methoden erleichtert sowie das Vertrauen in KI-Anwendungen gesteigert werden (Trustworthy AI).
Des Weiteren werden gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen in Workshops Pilotanwendungen identifiziert und entwickelt, gefolgt von einer Beratung für die Umsetzung und die nachhaltige Implementierung der identifizierten KI-Lösungen. Mit diesem Wissen können die Unternehmen weitere Kl-Projekte eigenständig oder auch in Kooperation mit den KI-Expertinnen und Experten des ZSW realisieren. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg fördert das KI-Lab.EE mit rund 200.000 Euro.