Forschungsbündnis erhält Geschäftsstelle in Stuttgart und gründet Verein
Ziel ist die Intensivierung der Aktivitäten. Viele Unternehmen im Land brauchen mehr Innovationen
Die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) unterstützt seit Jahren den Technologietransfer von der Forschung in die Wirtschaft. Nun erhält der Zusammenschluss von 13 außeruniversitären Forschungsinstituten eine Geschäftsstelle in Stuttgart und einen rechtlichen Rahmen als eingetragener Verein. Dies beschloss die innBW am 24. Juni 2020. Vorsitzender wird der bisherige Sprecher Prof. Dr. Alfons Dehé, Stellvertreterin Prof. Dr. Katja Schenke-Layland. Anke Fellmann leitet die Geschäftsstelle. Mit der Reorganisation will die Forschungsgemeinschaft ihre Kontakte zu Unternehmen weiter ausbauen und sich noch schlagkräftiger aufstellen. Ziel ist der Transfer neuer Technologien unter anderem aus der Energie-, Informations- und Gesundheitsforschung in baden-württembergische Unternehmen. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut begrüßte die Entscheidung und sicherte eine finanzielle Förderung zu.
„Baden-Württemberg ist exzellenter Forschungsstandort und innovatives Wirtschaftsland zugleich. Der Ausbau des Technologietransfers zwischen Forschung und Wissenschaft und insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen ist daher ein wichtiger Schwerpunkt in der Arbeit der Landesregierung“, betonte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Die innBW spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit der Professionalisierung der Struktur können die Institute der innBW künftig einen noch größeren Beitrag zur Stärkung der Innovationsfähigkeit der baden-württembergischen Wirtschaft leisten.“
Seit 2006 unterstützen die Forschungseinrichtungen der innBW insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen durch anwendungsorientierte Forschung. Dabei orientieren sie sich in ihrer Arbeit an den Wachstumsfeldern der Zukunft. Das Leistungsspektrum erstreckt sich über den gesamten Entwicklungsprozess von der Idee bis zur Marktreife und teilweise sogar Produktion. So sollen die Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben. Neben den Universitäten und großen außeruniversitären Forschungsgemeinschaften wie der Fraunhofer Gesellschaft, den Max-Plank-Instituten und den Helmholtz-Instituten ist die innBW heute die dritte Säule in der baden-württembergischen Forschungslandschaft. Ihre erfolgreiche Arbeit bestätigte auch eine Gutachterkommission im Rahmen einer Evaluation im Jahr 2017.
Zusammenschluss gefestigt, mehr Sichtbarkeit für die Forschung
Eine offizielle Anlaufstelle und eine Rechtsform hatte der Zusammenschluss aus dem Südwesten bislang jedoch nicht. Dies bemängelten auch die Gutachter und empfahlen mehr Präsenz bei Kunden, Verbänden und Interessengruppen. Das Problem hat sich mit der Vereinsgründung und der neuen Geschäftsstelle im Haus der Wirtschaft nun gelöst. „Mit der neuen Struktur und der repräsentativen Anlaufstelle wollen die innBW-Institute noch sichtbarer werden, die Kontakte zu Unternehmen und Verbänden ausbauen sowie auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene tätig sein“, erklärt der innBW-Vorsitzende Prof. Dr. Alfons Dehé. So könnten die Leistungen im Bereich Forschung und Entwicklung noch besser an die Firmen angepasst und von ihnen wahrgenommen werden.
Der Bedarf auf Seiten der Wirtschaft ist da: Baden-Württemberg ist zwar die Region mit der höchsten Innovationsfähigkeit innerhalb der Europäischen Union. Das belegt alle zwei Jahre der Innovationsindex des Statistischen Landesamtes. Mit 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigen die Ausgaben des Landes für Forschung und Entwicklung schon heute das Drei-Prozent-Ziel, das europaweit bis 2020 erreicht werden soll.
Die Innovationskraft von Unternehmen steigern
Die Innovationskraft im Südwesten ist jedoch ungleich verteilt. Aufgabe der innBW ist, vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung von Innovationen zu unterstützen. Verbundprojekte, Auftragsforschung, Firmenausgründungen und Beratungen sollen dazu führen, dass auch mittelständische Unternehmen künftig vermehrt die Möglichkeit wahrnehmen, mit Forschungseinrichtungen zu kooperieren und neue Technologien zu entwickeln.