EWL prüft Faultürme der Kläranlage
Ganz genau hingeschaut haben zwei Kletter-Profis in diesen Tagen die der Kläranlage des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL). Denn bei der sogenannten Revision begutachten sie die innere Hülle der Faultürme. Die eigentliche Inspektion mit Spezialleuchten und Kamera dauerte einschließlich der Sicherheitsvorkehrungen gerade mal drei Stunden. Deutlich aufwendiger war die Entleerung des 18 Meter hohen Bauwerks: Fast vier Wochen arbeiteten die EWL-Mitarbeiter gemeinsam mit Spezialunternehmen daran. Inzwischen ist Turm Nummer 1 geprüft und die Innenhülle erneuert, der zweite Turm folgt im Laufe des Monats Juni.
Energetisch fast autark
In den Faultürmen wandeln Mikroorganismen einen Teil der organischen Masse, die beim Klärprozess anfällt, in Faulgas um. Dieses fängt der EWL auf und betreibt damit zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Dieses hocheffiziente Vorgehen ermöglicht eine hohe Unabhängigkeit von externen Energiequellen und senkt die Betriebskosten des kommunalen Unternehmens. Denn mit dem Strom betreibt der EWL Rührwerke und die speziellen Belüftungsanlagen der Abwasserreinigung. Die von den BHKW erzeugte Wärme sorgt für wohlige Temperaturen nicht nur im Betriebsgebäude. Auch die kleinsten Mitarbeiter der Kläranlage, die Bakterien, freuen sich darüber: Bei 37 Grad Celsius arbeiten sie am effizientesten.