Studierendenwerk und EWL tragen die karitative Recyclingidee in die Breite
Mit dem Studierendenwerk Vorderpfalz unterstützt ein weiterer Partner in Landau die Aktion „Deckel gegen Polio“. Diese kämpft für Impfungen in Entwicklungsländern. „Wir haben 14 Sammelboxen organisiert, die nun an allen Hochschulstandorten in Landau sowie den Außenstellen in Worms, Ludwigshafen und Germersheim bereit stehen“, berichtet Andreas Dubiel, Leiter der Hochschulgastronomie. Ins Rollen kam diese Idee durch den Austausch mit dem Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Dort kümmert sich Abfallberater Andreas Fischer mit seinen Kollegen und Kolleginnen des Wertstoffhofes um die Bereitstellung der Sammelboxen und die Logistik. Die Deckel werden eingeschmolzen und das Material verkauft. Der Erlös finanziert Impfungen gegen Kinderlähmung durch das tückische Polio-Virus in Ländern wie Äthiopien und Nigeria, wo es kein funktionierendes Gesundheitssystem gibt.
Doppelter Nutzen überzeugt
Die Möglichkeit mit einfachen Mitteln zu helfen und gleichzeitig den Gedanken des Ressourcenschutzes zu leben, gefällt der ganzen Familie Dubiel gut. „Wir sammeln zuhause mit den Kindern und ich stecke die Deckel dann in die Sammelbox beim EWL“, erzählt Dorothea Dubiel, die in der EWL-Verwaltung tätig ist. Ihr Mann hat dann die Idee an seinen Arbeitsplatz weitergetragen. Nun sind alle gespannt, was daraus wird. Denn in den ersten sechs Monaten des Engagements haben die Landauer Bürger bereits rund 250.000 Plastikverschlüsse beim EWL vorbeigebracht. Daraus sind etwa 800 Impfdosen geworden.
Gesammelt werden Plastikverschlüsse von allen Getränkeverpackungen wie Flaschen und Tetra-Packs. Diese bestehen aus Polypropylen (PP) und einer hochwertigen Variante von Polyethylen (HEPE), die besonders gut wiederverwertet werden kann. Landen die Deckel festgeschraubt auf Flasche oder Tetra-Pack im gelben Sack oder im Pfandautomat, ist ein sortenreines Recycling schwierig.
Hintergrund:
Eigentlich galt die sogenannte Kinderlähmung als besiegt. Doch in Ländern wie Äthiopien und Nigeria tritt die Erkrankung immer wieder auf. Das Polio-Virus befällt das Zentralnervensystem und führt zu Lähmungen und manchmal zum Tod. Besonders häufig sind Kinder betroffen, aber auch Erwachsene können sich infizieren. Eine Impfung, am besten im Kindesalter, verleiht einen lebenslangen Schutz vor der tückischen Erkrankung. In Deutschland wird die Impfung nach wie vor empfohlen. Diese Leistung finanzieren dann die Krankenkassen.
Wer sich für Details des Engagements interessiert, der findet weiterführende Informationen unter www.deckel-gegen-polio.de oder unter www.endpolio.org.