Hauseigentümern sollten Barriere zwischen Haus und Abwasserkanal kontrollieren
LANDAU. Rückstauklappen sind eine wichtige Barriere zwischen Haus und Abwasserkanal. Sie verhindern, dass Wasser von außen in tiefer liegende Gebäudeteile drückt. „Eine solche Einrichtung am Hausanschluss ist sinnvoll. Allerdings muss sie regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und bei Bedarf gereinigt werden“, erklärt Dr. Markus Schäfer, Leiter der Abwasserabteilung beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). In den letzten Tagen haben mancherorts steigende Pegel von Flüssen und Bächen die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen wieder in das Bewusstsein gerückt. Doch auch die Gewittersaison steht bevor: Dann können so große Wassermengen in kurzer Zeit vom Himmel stürzen, dass das Abwassersystem diese nicht aufnehmen kann. So hat das Landau im vergangenen Jahr gleich zweimal erlebt.
Blick in die Versicherungsunterlagen
Um Schäden von Hab und Gut abzuwenden, empfiehlt der EWL, Vorsorge am Gebäude zu treffen. Ein wichtiges Element ist die Rückstauklappe. Doch auch bei dieser Einrichtung sollten regelmäßige Prüfung und Reinigung selbstverständlich sein. Denn oft sammeln sich am Scharnier der Klappe Flusen und andere Partikel aus Ausgüssen und Waschmaschinenabfluss. Dann kann die Rückstauklappe nicht komplett schließen und im Fall der Fälle drückt Wasser aus dem Kanal in Waschbecken oder Toiletten in Gebäudeteile, die unter der Kanalebene liegen.
Zusätzlich empfiehlt Markus Schäfer einen Blick in die Gebäude- und Hausratsversicherung: „Fast immer ist das Vorhandensein einer Rückstauklappe Voraussetzung für eine Regulierung von Wasserschäden im Keller.“ Mitunter ist auch eine elektronische Vorrichtung vorgeschrieben. Diese meldet, wenn die Klappe nicht schließt.
Einbau lohnt
Hauseigentümer, die eine solche Einrichtung nicht am Hausanschluss haben, sollten sich von ihrem Installateur beraten lassen. Rein wirtschaftlich betrachtet sieht die Rechnung so aus: Der nachträgliche Einbau einer elektronischen Rückstauklappe kostet rund 3.000 Euro. Bei der Beseitigung eines Wasserschadens kommen schnell Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich zusammen, wenn Böden und Türen aufgeweicht sind – vom Ärger ganz zu schweigen.
Auch druckwasserdichte Fenster und Eingangstüren im Untergeschoss können sinnvolle Maßnahmen in die Vorsorge sein. Denn die Begehungen des EWL bei den Betroffenen der vorjährigen Starkregenereignisse haben gezeigt, dass solche präventiven Einrichtungen die Schäden weitgehend verhindert hätten. „Starkregen ist ein Aspekt der klimatischen Veränderungen, darauf müssen wir uns alle einstellen“, ordnet Markus Schäfer ein. Als Impuls für Hauseigentümer hat der EWL einige Tipps zusammengestellt. Diese stehen Bürgerinnen und Bürgern jederzeit im Download-Bereich unter www.ew-landau.de zur Verfügung.