Nachhaltige Alternativen zum Individualverkehr vorantreiben
Zusammenarbeit unter anderem zu Carsharing, Mitfahrsystemen, Leihrädern, Lastenpedelecs, betrieblichem Mobilitätsmanagement und ÖPNV-ergänzenden Angeboten. endura kommunal koordiniert Vorhaben.
Zehn Ortenauer Städte und Gemeinden wollen künftig im Nahverkehr enger kooperieren, um die Mobilität in der Region klimafreundlicher zu gestalten. Am 15. April 2019 haben sie einen Vertrag zur verstärkten übergemeindlichen Zusammenarbeit bei Carsharing, Radverkehr sowie weiteren Alternativen zum Individualverkehr mit Pkw unterzeichnet. Steigende Pendlerzahlen in der Ortenau, Staus, Lärm-, Feinstaub- und Emissionsbelastungen sowie die öffentliche Diskussion über die Verkehrswende macht es für die Kommunen immer wichtiger, sich mit Mobilitätsfragen zu befassen. Das Freiburger Beratungsbüro endura kommunal wird die Zusammenarbeit der zehn teilnehmenden Kommunen Appenweier, Friesenheim, Gengenbach, Kehl, Lahr, Neuried, Offenburg, Rheinau, Schutterwald und Willstätt koordinieren. Geplant ist unter anderem die Einführung einer Smartphone-App. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das bundesweit erste Netzwerk für die Mobilität der Zukunft mit rund 60 Prozent.
Weitere Informationen und Neuigkeiten über das Mobilitätsnetzwerk künftig online unter www.mobilitätsnetzwerk-ortenau.de
Im Ortenaukreis setzen bereits etliche Kommunen vor Ort konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Mobilitätsangebots um. Erste Erfolge zeigen sich beispielsweise in Form von Carsharing-Stationen im öffentlichen Raum und Elektroautos im städtischen Fuhrpark. Bisher agieren die jeweiligen Verwaltungen aber häufig noch im Alleingang. Dabei endet Mobilität nicht an der Gemarkungsgrenze, im Gegenteil. Viele Maßnahmen lassen sich erst sinnvoll und wirtschaftlich durch interkommunale Kooperation planen und umsetzen. Dies gilt etwa für den flächendeckenden Ausbau von Mobilitätsstationen, über die der reibungslose Wechsel zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Bahn, Carsharing und Fahrrad möglich wird. Auch Planung und Aufbau eines interkommunalen Radwegenetzes gilt als wichtige Gemeinschaftsaufgabe der Region.
Gemeinsam geht es besser
Vor diesem Hintergrund machen sich zehn Städte und Gemeinden im Ortenaukreis nun auf den Weg, nach gemeinsamen Lösungen und Synergieeffekten zu suchen. Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und ist bundesweit das Erste seiner Art. Die Laufzeit ist auf drei Jahre angelegt, die Förderquote liegt bei rund 60 Prozent. Der Bund unterstützt die konzeptionelle Arbeit und den Austausch. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen außerdem als Bausteine in das Gesamtverkehrskonzept des Landkreises einfließen. Die Recherche und gemeinsame Antragstellung weiterer Mittel für investive Maßnahmen, etwa zum Bau gemeinsam genutzter Mobilitätsstationen als Standort von Carsharing-Autos, sind ein weiteres Ziel des Netzwerkes.
Die zehn Netzwerkkommunen verständigten sich im Vorfeld auf folgende Schwerpunkte:
- Multimodale Systeme: Mobilitätsstationen im interkommunalen Verbund
- Gemeindeübergreifender Radverkehr, insbesondere auch für Pendlerinnen und Pendler sowie die verstärkte Nutzung von Pedelecs und E-Bikes
- Vernetzung der Nahmobilitätsangebote in einer App
Nahtloser Wechsel zwischen ÖPNV und Leihrad, Lastenpedelec und Carsharing-Auto
Die zehn Kommunen teilen zahlreiche Visionen für eine Mobilität der Zukunft. Dazu gehört zum Beispiel, dass zukünftig ein Carsharing-Auto in Kommune A ausgeliehen und in Kommune B zurückgegeben werden kann. Der nahtlose Wechsel zwischen ÖPNV und Leihrad, Lastenpedelec und Carsharing-Auto soll durch gemeinsame Buchungs- und Ausleihsysteme über Anbietergrenzen hinweg möglich werden. App-basierte Mobilitätsassistenten liefern dafür die entsprechenden Routenempfehlungen, die alle Verkehrsträger verbinden.
Teil der Vision ist auch, dass Pendler perspektivisch für ihren täglichen Arbeitsweg vom Auto auf das Fahrrad wechseln, weil die nötige Infrastruktur, wie gut ausgebaute Radwege und Ladesäulen für Pedelecs, vorhanden ist.
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