1. Über PFC
PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien – auch bekannt als PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen). Diese Stoffgruppe von organischen Verbindungen umfasst über 5.000 Substanzen, die nur industriell hergestellt werden und nicht natürlich vorkommen. Die PFC bestehen aus Kohlenstoffketten, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind. Die PFC werden seit über 60 Jahren in der Industrie vielfältig eingesetzt und weisen Wasser, Fett und Schmutz ab. PFC stecken deshalb in hunderten von Produkten wie Outdoorjacken, beschichteten Pfannen, Kaffeebechern, Pizzakartons, Putzmitteln oder Imprägniersprays; sie sind ausschließlich synthetischer Art und kommen nicht natürlich vor.
Am besten untersucht sind hierbei Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Sie sind in der Umwelt nicht abbaubare und bioakkumulierende Stoffe. Aus Tierversuchen sind krebserzeugende und reproduktionstoxische Eigenschaften bekannt. Daher sind diese Chemikalien auch kritisch für die menschliche Gesundheit. Auf welchen Wegen sie in den menschlichen Körper gelangen, ist nur teilweise bekannt.
Die Herstellung und Verwendung der PFOA und PFOS Verbindungen ist aufgrund ihrer PBT-Eigenschaften (persistent, bioakkumulativ und toxisch) verboten:
- PFOA sind aufgrund ihrer PBT-Eigenschaften (persistent, bioakkumulativ und toxisch) als persistent Organic Pollutants (POP) eingestuft und in der Kandidatenliste für sehr gefährliche Stoffe gelistet. Sie wurden auch als Krebserreger, basierend auf Tierversuche, eingestuft. Bereits seit 2013 ist PFOA unter REACH auf der Kandidatenliste der Substances of Very High Concern (SVHC). Die Europäische Union hatte das Inverkehrbringen und Verwenden von PFOA seit 2017 schon bis auf Ausnahmen verboten. Das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe verbietet ab Juli 2020 die Herstellung und Verwendung der PFOA mit Ausnahmen z. B. für Feuerlöschschäume oder Berufstextilien für den Arbeits- und Gesundheitsschutz.
- PFOS sind seit 2009 als persistent Organic Pollutants (POP) im Anhang B der Stockholm Konvention gelistet und als Krebserreger eingestuft. Das Inverkehrbringen und Verwenden von PFOS ist seit Juni 2008 in Europa verboten.PFOS findet sich weltweit in Fischen, Meerestieren, Wildtieren, Milch und zahlreichen anderen Lebensmitteln und lässt sich – wie einige andere PFAS – auch in menschlichem Blut und Muttermilch nachweisen.
- Zusätzlich gibt es auch die sogenannten Precursor oder PFC-Vorläufersubstanzen, die aus komplexen Fluorverbindungen bestehen und potentiell zu persistenten Perfluoralkansäuren als finale Endprodukte abgebaut werden können. Es werden ca. 3.000 von diesen PFC-Vorläufersubstanzen industriell verwendet und sie befinden sich z.B. in den Löschschäumen des Typs AFFF (Aqueous Foam Forming Fluids).
Bei Grundwasser- und Bodenverunreinigungen ist die Berücksichtigung der Precursor essentiell, da sie besser an der Bodenmatrix sorbieren als Perfluoralkansäuren und daher wird eine zeitlich verzögerte Freisetzung von Perfluoralkansäuren erwartet. Allerdings sind noch zu ihren Verhalten viele offene Fragen. Die Precursoren können analytisch nur über Summenparameter erfasst werden und sind noch toxikologisch bewertet.
Bislang gibt es weder biotische noch abiotische Prozesse, die natürlich zum Abbau von PFC beitragen. Derzeit wird in Deutschland den Einsatz einer vierten Reinigungsstufe für die Abwasseraufbereitung auf Kläranlagen empfohlen, um PFC und weitere Mikroverunreinigungen entfernen zu können, da diese Stoffe bisher nicht in Kläranlagen abgebaut werden können.
Es gibt derzeit keine Einstufung oder Aufnahme der kurzkettigen PFAS, weil bisher keine Toxizität nachgewiesen werden konnte.
2. Aktuelles zu der PFC-Verunreinigung in Rastatt / Mittelbaden
Das Ausmaß des Falles ist seit 2012 bekannt. Umweltschützer sprechen mittlerweile vom flächenmäßig größten Umweltskandal Deutschlands. Gesamtbilanz Mittelbaden (also Landkreis Rastatt und Stadt Baden-Baden): 3.091 ha untersucht und davon 1.215 ha als PFC- belastete Böden eingestuft. Das bedeutet, dass mindestens 39 % der untersuchten Fläche belastet sind.
PFC bedroht auch landwirtschaftliche Nutzfläche, Grund- und Trinkwasser.
Nach Berechnungen des Technologiezentrums Wasser (TZW) des Deutschen Vereins des Gasund Wasserfachs (DVGW) sind in Mittelbaden mittlerweile mindestens 58 km2 Grundwasseroberfläche und 170 Mio. m3 Grundwasser mit PFC-belastet.
Seit 2015 ist es schon bekannt, dass es im nördlichen Landkreis Mannheim Äcker gibt, die mit PFC belastet sind. Laut der Stadt Mannheim erhöht sich die Anzahl der bereits untersuchten Flächen auf rund 540 Hektar von denen 385 Hektar belastet sind. Zunächst muss das gesamte Ausmaß der PFC-Verunreinigungssituation im Mannheimer Norden flächendeckend ermittelt werden.
Nicht nur sind Verunreinigungen durch PFC in Baden-Württemberg geschehen, sondern deutschlandweit. Weitere Fälle sind in Bundesländern wie Bayern und Nordrhein-Westfalen bekannt. Brandfälle, Feuerlöscheinsätze und Kompostaufbringung sind die am häufigsten vorkommenden Ursachen für die Verunreinigung der Böden und Grundwässer.
3. Maßnahmen hinsichtlich der PFC-Verunreinigung
Das bisherige Maßnahmenpaket enthält unter anderem, ein PFC-Monitoringprogramm, zwei Grundwassermodelle, Forschungsprojekte zur Entfernung von PFC, Umsetzung eines interkommunalen Vorsorgekonzepts sowie den Umbau der Wasserwerke.
Zur weiteren Absicherung des Verbrauchers wurde das Vorerntemonitoring zusätzlich durch die amtliche Lebensmittelüberwachung ergänzt, deren Untersuchungen bei verkaufsfertigen Lebensmitteln ansetzen. Erdbeeren, Spargel und Gemüse werden in der Region vor der Ernte auf eine mögliche Verunreinigung mit PFC untersucht. Sie blieb in Mittelbaden allerdings ebenfalls unauffällig mit Ausnahme von einer Probe von Eichblattsalat.
4. Ursache für die PFC-Verunreinigung
Im Rahmen einer Untersuchung auf Spurenstoffe in 2012 wurden zufällig im Landkreis Rastatt PFC-Spuren im Grundwasser entdeckt. Als Ursache wurde die Kompostaufbringung von einem Komposthersteller aus Bühl betrachtet, der in den Jahren 2006 –2008 rund 106.000 Tonnen diverser mutmaßlich PFC-haltiger Papierschlämme aus Papierfabriken in seinen Werken annahm. Diese Papierschlämme hat er mit Kompost vermischt auf die Ackerflächen aufbringen lassen.
Der Komposthersteller erscheint nach außen als Alleinschuldiger, während die Rolle der Papierfabriken sowie diverser Zwischenhändler aus verschiedenen Gründen nicht weiter untersucht wurden.
Im Stadtkreis Baden-Baden wurde zudem in 2010 eine PFC-Verunreinigung durch Löscharbeiten nach einem Brandfall bei einer Firma in Baden-Baden Sandweier verursacht. Als Sofortmaßnahme wurde ein Jahr später eine Grundwasseraufbereitungsanlage mit Aktivkohle in Sandweier von der Stadt Baden-Baden in Betrieb genommen.
5. Juristische Aufarbeitung
Die Stadtwerke Rastatt GmbH hatte eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt und damit ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren initiiert. Zudem hat das Unternehmen im Mai 2019 die Schadensersatzklage gegen den Komposthersteller, die Umweltpartner Vogel AG, beim Landgericht Baden-Baden eingereicht. Zuvor hatte bereits die Gemeinde Hügelsheim die Umweltpartner Vogel AG auf Schadensersatz verklagt.
Die Stadt Baden-Baden hält sich mit einer Zivilklage noch zurück und möchte den Ausgang der Hügelsheimer Klage abwarten, hat aber nach eigenem Bekunden dafür gesorgt, dass eine Verjährung der Ansprüche nicht möglich ist.
Die zuständigen Behörden der Stadt Baden-Baden und des Landkreises Rastatt hatten die Umweltpartner Vogel AG zudem bodenschutzrechtlich herangezogen. Die dagegen gerichteten Rechtsmittel des vorläufigen Rechtsschutzes wie auch die Klagen in der Hauptsache blieben jeweils in der ersten und der zweiten Instanz vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg erfolglos. Damit muss die Umweltpartner Vogel AG die Kosten für Boden- und Wasserproben tragen. Dabei geht es um 242.000 €.
5.1 Aktueller Sachstand im Zivilprozess der Stadtwerke Rastatt gegen Umweltpartner Vogel
- März 2022: Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht Baden-Baden; Nachholtermin für den ursprünglich für 26. März 2021 angesetzten Termin, der wegen der Corona-Beschränkungen und des hohen Publikumsinteresses verschoben wurde.
Vorgeschichte: Am 31. März 2021 hat das Landgericht Baden-Baden einen sogenannten Hinweisbeschluss erlassen. Mit ihm hat das Gericht wichtige Signale für den weiteren Fortgang des Verfahrens gegeben. Diese hätte es sonst in der ausgefallenen mündlichen Verhandlung am 26. März 2021 mitgeteilt.
13.06.2022: zweite mündliche Verhandlung zur Zivilklage gegen Firma Vogel. Der Termin wurde verschoben.
6. Aktuelle Wasserversorgung in Rastatt
In 2013 wurde das Wasserwerk Rauental aufgrund der PFC-Belastung außer Betrieb genommen.
Das Wasserwerk Ottersdorf hatte mit Unterstützung einer interkommunalen Verbindungsleitung mit den Stadtwerken Gaggenau die Stadt Rastatt mit Trinkwasser versorgt.
Seit Juni 2018 ist das Wasserwerk Rauental wieder in Betrieb, nachdem die Stadtwerke Rastatt dort eine aufwändige Aktivkohlefilterung errichtet und in Betrieb genommen hatten. Somit ist die Redundanz für die Wasserversorgung der Stadt Rastatt gesichert. Derzeit wird das Grundwasser im Rahmen unseres aktuellen PFC-Monitorings in den Wasserschutzgebieten im Vorfeld der Wasserwerke und bei den Brunnen regelmäßig untersucht.
6.1 Wasserwerk Ottersdorf
Die PFC-Fahne im Grundwasser aus der Gemarkung Baden-Baden fließt auf das Wasserwerk in Ottersdorf zu.
Aussage des RP Karlsruhe basierend auf Kobus & Partner (Stuttgart):
„Nach den vorliegenden Erkenntnissen aus dem Grundwasser Monitoring im oberen GW-Leiter und den Grundwassermodellen ist unter Worst-case-Bedingungen eine mögliche Beeinträchtigung des WW Ottersdorf nicht vor 4 – 6 Jahren (also 2020 – 2022) zu erkennen.“
Aussage des IB WALD + CORBE (Hügelsheim) im Auftrag der Stadtwerke Rastatt:
„Schwach retardierende PFC (z.B. PFPA) werden voraussichtlich 2018-2019 am WW Ottersdorf ankommen. Für durchschnittlich retardierende PFC ist die Ankunft am WW Ottersdorf etwa 4 Jahre später (2022 – 2023) zu erwarten.“
Über 30 neue Grundwassermessstellen wurden im Wasserschutzgebiet von den Stadtwerken Rastatt geplant und abgeteuft, um in Zukunft weitere Aufschlüsse über die Ausbreitung der PFC-Fahne in den Randbereichen zu geben. Diese Messtelle wurden in dem PFC-Monitoringsprogramm aufgenommen und regelmäßig auf PFC untersucht. Im Wasserschutzgebiet Ottersdorf werden die Brunnen einmal im Quartal und die Vorfeldmessstellen alle 8 Wochen auf PFC beprobt. Ab Mitte 2019 wurde von den 8-Wochen auf Vierteljahresrhythmus umgestellt.
Der Neubau drei weiterer Brunnen (2 auf -65 m und 1 auf -45m tief) im Wasserschutzagebiet Ottersdorf ist in der Planung und wird voraussichtlich bis Ende 2023 / Anfang 2024 realisiert. Die Inbetriebnahme der drei neuen Brunnen ist für Anfang/ Mitte 2024 geplant.
Die Machbarkeitsstudie hinsichtlich der PFC-Entfernung und Ertüchtigung des Wasserwerks Ottersdorf ergab als Ergebnis den Einsatz von Aktivkohlefilter. Es wurden vier Aktivkohlefilter nach der Filtrationsstufe geplant und aufgebaut. Eine Hallenerweiterung für die 4x Aktivkohlefilter vorgesehen. Die Planung und Ausschreibung der Bautechnik hatte im 2019 angefangen. Der Beginn der Umbauarbeiten im Wasserwerk sind für Ende 2022 geplant und die Inbetriebnahme des ertüchtigten Wasserwerks ist für Ende 2023 vorgesehen.
6.2 Wasserwerk Rauental
Da das Wasserwerk Rauental wegen der dargestellten Belastung mit PFC seit Juli 2013 außer Betrieb genommen wurde, konnte dieses Wasserwerk auch in Zusammenarbeit mit dem Notwasserwerk in Niederbühl nicht mehr als Redundanz für die Trinkwasserversorgung der Stadt Rastatt herangezogen werden.
Ein langfristiges Notversorgungskonzept wurde zusammen mit Spezialisten erarbeitet und geplant. Das Ergebnis war eine Notversorgung durch die Stadtwerke Gaggenau (SWG), die mittels einer Verbindungsleitung zu dem Netz der SWG ab September 2016 zur Verfügung gestellt wurde. Somit wurde die Redundanz für das Wasserwerk Ottersdorf ab Herbst 2016 ermöglicht.
Darüber hinaus wurde das Wasserwerk in Rauental mit einer neuen Aktivkohleanlage ertüchtigt, die die PFC aus dem Brunnenwasser entfernen kann. Die Umbauarbeiten starteten im November 2016 und waren im Februar 2018 fertig. Vier Aktivkohlefilter mit jeweils eine Filtrationsfläache von 7,1 m2 für die PFC-Entfernung aus dem Rohwasser wurden im Wasserwerk eingerichtet.
Nach Beendigung der Umbaumaßnahmen wurde das Wasserwerk Rauental im Juni 2018 erstmal mit zwei Aktivkohlefiltern, mit zwei unterschiedlichen Aktivkohlensorten und jeweils mit einem Durchsatz von 55 m3/h und 70 m3/h, in Betrieb genommen. Seit Anfang März 2019 wurden die zwei weiteren Aktivkohlefiltern in Betrieb genommen. Derzeit werden ca. 200 m3/h PFC-freies Trinkwasser durch das Wasserwerk Rauental aufbereitet, mit einem Durchsatz von ca. 60 m3/h pro Filter (3 Aktivkohlefilter sind immer gleichzeitig im Betrieb).
Die neue Filteranlage hat mit dem Einsatz durch ca. 116 Tonnen Aktivkohle rund 1,6 kg PFC aus 4,8 Mio m³ Brunnenwasser geholt. Die Aktivkohle wurde mehrmals getauscht, um die Adsoprtionsfähigkeit der Filter sicher zu stellen.
Die ersten Filteraustausch hatten Ende 2020 stattgefunden.
Derzeit sind alle Aktivkohlefilter (1,2, und 4) mit reaktivierten Aktivkohle Aquasorb 6300 8×30 im Betrieb. Die Standzeiten der Filter haben bisher einen längeren Durchsatz als in den vorherigen Pilotversuchen im Wasserwerk Niederbühl gezeigt.
Im Wasserschutzgebiet Rauental werden der Brunnen, der Ablauf aller AK-Filter und das Netzwasser monatlich beprobt und auf PFC kontrolliert, um einen Durchbruch des Filters rechtzeitig erkennen zu können. Die Vorfeldmessstellen werden einmal im Quartal auf PFC untersucht.
Die genaue Lage und Ausbreitung der PFC-Belastung des Grundwassers im Bereich des Wasserwerks Rauental wird permanent über das PFC-Monitoring der Stadtwerke Rastatt überwacht und messtechnisch eingegrenzt.
Ein Grundwassermodell im Wasserschutzgebiet Rauental wurde im Sommer 2016 beauftragt und die Ergebnisse sind seit Mai 2017 zur Verfügung gestellt.
6.3 Notwasserwerk Niederbühl
Das Notwasserwerk in Niederbühl ging mit der Inbetriebnahme der zentralen Enthärtungsanlage im Wasserwerk Ottersdorf in 2011 außer Betrieb. Aufgrund der vorgefundenen PFC-Konzentrationen im Anstrom war das Notwasserwerk seit 2013 auf lange Sicht nicht mehr als Wasserwerk verwendbar.
Im Notwasserwerk Niederbühl wurden Versuche in Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum Wasser (TZW) zur Entfernung der dort vorliegenden PFC-Belastung mit einem Ionenaustauscher und mit verschiedenen Aktivkohlen durchgeführt.
Der vom TZW durchgeführten Pilotversuch „PFC-Belastung der Kalkpellets mit PFC hinsichtlich der landwirtschaftlichen Verwertung“ im Wasserwerk Niederbühl wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigten, dass keine Lagerung der PFC auf den Pellets von den Enthärtungsreaktoren im Wasserwerk Ottersdorf nachgewiesen wurden.
Im Wasserschutzgebiet Niederbühl werden der Brunnen sowie die Vorfeldmessstellen zweimal im Jahr beprobt.
7. Sonderprojekte hinsichtlich PFC-Entfernung
- Machbarkeitsstudie um verschiedene verfahrenstechnische Lösungen hinsichtlich der PFAS-Entfernung zu untersuchen (Abgeschlossen). Es wurden mehrere Pilotversuche mit verschiedenen Aktivkohlesorte und Ionenaustauschern durchgeführt.
- Bewertung von Aktivkohlen zur Entfernung von PFAS im WW Rauental (Abgeschlossen). In einem GCS (Granular Carbon Selection) – Test wurden die Durchbruchskurven für PFAS von 6 Aktivkohletypen ermittelt . Daraus wurden die Adsorptionseigenschaften der Aktivkohletypen verglichen und bewertet.
- Pilotversuche zur Ermittlung kritischer Betriebszustände in Aktivkohlefiltern und von Vorgaben zur Vermeidung einer Verschlechterung der Filtratbeschaffenheit (Abgeschlossen).
- Pilotversuch um die Anlagerung der PFAS auf den Pellets, die von der Enthärtungsprozess im Wasserwerk Ottersdorf resultieren (Abgeschlossen).
- SenSOS Projekt: Projekt zur Online-Messung organischer Spurenstoffe in der Trinkwasseraufbereitung (Abgeschlossen). Entwicklung eines Frühwarnsystems für Wasserparameter. Im Rahmen des Projektes wurde mit dem Eigenbetrieb Umwelttechnik Baden-Baden die Weiterverwendung der PFC-beladenen Aktivkohle getestet.
- Nachfolge SenSOS Projekt (am Laufen und derzeit in der letzter Projektphase). Hier wird ein Frühwarnsystem für Wasserparameter im Wasserwerk weitere entwickelt und optimiert.
- Wissenschaftliche Untersuchungen zur Entfernung von kurzkettigen PFAS (Abgeschlossen und weitere Vorgehensweise noch zu entscheiden). Im Rahmen des Projektes wurde ein Verfahren mit Ionenaustauscher getestet. Das Ziel des Projektes war, die kurzkettigen PFAS, die nicht mehr so gut mit AK adsorbierbar sind zu entfernen. Anschließend wurden Versuche hinsichtlich der Behandlung des PFAS-haltigen Regenerats mit elektrochemischen Methoden durchgeführt.
- ZeroPM Innovative, systemic zero-pollution solutions to protect health, environment and natural resources from persistent and mobile chemicals“ (H2020 Rahmenprogramm der Europäischen Union). Bei diesem Forschungsprojekt sind die SW Rastatt nicht als Projektpartner sondern sie werden Ihre Wasserwerke für die geplanten Versuche hinsichtlich der PFAS-Entfernung zur Verfügung stellen.
Zusammenfassung der PFC-Chronologie in den Wasserschutzgebieten (WSG) Rauental, Niederbühl und Ottersdorf | ||
Jahr | Datum | Tätigkeiten / Aktionen/ Schriftverkehr / Besprechungen |
2010 | 3.2.2010 | PFC-Verunreinigung durch Brandlöscharbeiten am in Baden-Baden Sandweier. |
2011 |
7.2.2011 | Grundwasseraufbereitungsanlage im Sandweier von der Stadt Baden-Baden in Betrieb genommen. |
April 2011 | Das Notwasserwerk Niederbühl wurde mit der Inbetriebnahme der zentralen Enthärtungsanlage im Wasserwerk Ottersdorf außer Betrieb genommen. | |
2012 |
24.5.2012 | Beauftragung der Sonderuntersuchung durch die star.Energiewerke. |
31.5.2012 | Probenahme für ein Rohwasserscreening im WW Rauental auf PSM, Arzneimittel, Komplexbildner, Antibiotika, und weitere Spurenstoffe. | |
19.7.2012 | Ergebnisse der Probenahme vom 31.05.2012: Keine Auffälligkeiten mit Ausnahme von PFC im Rohwasser WW Rauental: Die PFC-Summenkonzentration liegt im Größenbereich des Vorsorgewertes (VWa) von 0,1 µg/l gemäß UBA-Leitsatz. | |
7.8.2012 | Besprechung bei den star.Energiewerken zur Festlegung der weiteren Vorgehensweise: Vorfelduntersuchen WW Rauental. | |
7.8.2012 | Probenahme bei 7 Vorfeldmessstellen im WSG Rauental durch die star.Energiewerke. | |
20.8.2012 | Ergebnisse der Probenahme am 9.8.2012: PFC-Summenwerte liegen bei den Vormessstellen bei 0,005 bis 0,391 µg/L (Maximum hat P7). | |
2013
2013 |
3.6.2013 | Neuerrichtung Messstelle P5 durch Fa. Hettmannsperger. |
11.7.2013 | Besprechung bei den star.Energiewerken: Diskussion der bisherigen Ergebnisse anhand von Konzentrationsverteilungsplan und Grundwasserhöhengleichenplan; Festlegung des weiteren Vorgehens: Intensivierung der Vorfeldmessungen, Niederbringung von drei weiteren Messstellen, temporäre Außerbetriebnahme WW Rauental, Information LRA und Gesundheitsamt Rastatt, Pressemitteilungen, Erarbeitung eines Aufbereitungskonzeptes. | |
15.7.2013 | Ortsbesichtigung Rauental (Kiefer, Ball, mögliche Messstellenstandorte Rauental). | |
19.7.2013 | Besprechung bei den star.Energiewerken über weitere Vorgehensweise im WSG Rauental: Niederbringung von 4 neuen Messstellen, Kontaktaufnahme mit den Stadtwerken Karlsruhe (Grundwassermodell, Stofftransportmodellierung), Aufbereitungsmöglichkeit Rauental. | |
24.7.2013 | Kurzbewertung der PFC-Konzentrationen im Rohwasser des Brunnens Rauental seitens TZW auf Basis von Bewertungen der Trinkwasserkommission. | |
Juli 2013 | Das Wasserwerk Rauental wurde aufgrund der PFC-Belastung außer Betrieb genommen. | |
7.8.2013 | Kontaktaufnahme mit der Stadt Baden-Baden, Umweltamt, wegen PFC-Verunreinigung durch Brandlöscharbeiten in Baden-Baden Sandweier. | |
4.9.2013 | Strafanzeige der star.Energiewerke. | |
19.9.2013 | Strafanzeige des WVM (Wasserverband Vorderes Murgtal). | |
1.10.2013 | Besprechung bei den star.Energiewerken, LRA Rastatt, SW Karlsruhe und TZW bzgl. PFC-Belastungen in den WSG Rauental, Niederbühl und Ottersdorf. | |
15.10.2013 | Erstes Koordinationstreffen „PFC“ der Wasserversorger bei den star.Energiewerken zu den Möglichkeiten der Sicherstellung der Trinkwasserversorgung Rastatt / Murgtal. | |
18.11.2013 | Koordinationstreffen aller beteiligten Wasserversorger. | |
Bis Januar 2014 | Beprobung des Grundwassers im Bereich der Wasserwerke Rauental und des Notwasserwerkes Niederbühl im 2-wöchigen Rhythmus. | |
2014 |
12.2.2014 | Strafanzeige der Stadt Baden-Baden. |
28.2.2014 | Vorlage des aktuellen Standes der Erkundungsmaßnahmen durch die Stadt Baden-Baden. Ergebnisse der Reinigungsanlage als auch Ergebnisse aus einer umfangreicheren Boden- und Grundwasseranalytik im Vorfeld der Reinigungsanlage und des Brandherdes wurden vorgestellt. Im Vorfeld wurden ebenfalls nicht unerhebliche PFC-Konzentrationen festgestellt. | |
März bis November 2014 | Regelmäßige Probennahmen und Untersuchungen in Abstimmung mit TZW, dem Landratsamt und der Stadt Baden-Baden. Planung der zusätzlichen 8 Probenahmepegel (4 im WSG Ottersdorf und 4 im WSG Rauental). | |
1.6.2014 | Beginn der Pilotversuche im Wasserwerk Niederbühl „Auswahl geeigneter Sorbentien zur Entfernung von PFC“ (TZW). | |
1.11.2014 | Erstellung einer Webseite für das PFC-Thematik über die Exakt Agentur. Es wurde ein Rahmenvertrag bis 2018 mit der Agentur vereinbart. | |
8.12.2014 | Erläuterung bezüglich der Ausschreibung für die Verbindungsleitung des Wasserwerks Rauental und der Baulandstraße. Vergabe in der AR-Sitzung ist für März 2015 geplant. | |
2015
2015
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1.1.2015 | Anfang des Projektes Umbau Wasserwerk Rauental. Planungsphase |
13.1.2015 | Beauftragung „Erstellung eines GW-Strömungs- und Transportmodells zur Prognose der Ausbreitung der PFC-Schadstoffwolke und zur Konzipierung von Sicherungs- und Ersatzmaßnahmen“ (Ingenieurbüro WALD+CORBE). | |
16.3.2015 | Vergabe für das Projekt „Verbindungsleitung WW Rauental-Muggensturm“. | |
29.6.2015 | Baubeginn für die Verbindungsleitung WW Rauental-Muggensturm. | |
1.8.2015 | Personalzuwachs hinsichtlich PFC-Problematik: Das Expertenteam von der star.Energiewerke wurde im Sommer 2015 durch Personalzuwachs (Frau Lorena Rodriguez) verstärkt. | |
1.8.2015 | Pilotversuche „Auswahl geeigneter Sorbentien zur Entfernung von PFC“ (TZW) wurden abgeschlossen. | |
18.8.2015 | Beginn des zweiten Pilotversuches im Wasserwerk Niederbühl: Entwicklung einer Aufbereitungstechnik zur Entfernung kurzkettiger, persistenter PFC mittels Ionenaustauscher (TZW). | |
31.8.2015 | Markierungsversuch durch KIT, Karlsruhe. Der Versuch wird voraussichtlich bis Ende 2016 dauern (von der Strömungsgeschwindigkeit abhängig). | |
26.10.2015 | Besprechung zum Stand der Grundwassermodellierung beim Regierungspräsidium Karlsruhe. | |
29.10.2015
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Abschlussbericht für die im Wasserwerk Niederbühl durchgeführten Pilotversuche „Auswahl geeigneter Sorbentien zur Entfernung von PFC“ (TZW). | |
3.12.2015 | Info-Austausch mit Landratsamt Rastatt. Hauptthema: PFC-belastungen im Raum Rastatt / Baden-Baden (Gutachten von der Firma ARCADIS). | |
2016
2016
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24.3.2016
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Bundesweiter PFC-Expertenworkshop der star.Energiewerke: Zur Beurteilung der Situation, speziell für das Wasserschutzgebiet Ottersdorf. |
7.4.2016 | Vorstellung der ersten Ergebnisse des Grundwassermodells im WSG Ottersdorf | |
2.5.2016 | Besprechung mit dem Umweltamt Baden-Baden, Ingenieurbüro WALD+CORBE, TZW und Ingenieurbüro für Limnologie, um weitere PFC- Untersuchungen im Kern/Peter-See (südlich der K 3760) und im Kühl-See (nördlich der K 3760) zu klären. | |
3.5.2016 | Sitzung: PFC-Belastung des Grundwassers im Raum Rastatt/ Baden-Baden. Regierungspräsidium Karlsruhe. | |
9.5.2016 | Sitzung der Bewertungskommission Altlasten am 09. Mai 2016 in Baden-Baden | |
19.5.2016 | Besichtigung Wasserwerk Arnsberg (Aktivkohle im Einsatz für die Entfernung der PFC aus dem Wasser). | |
23.5.2016 | Besichtigung Wasserwerk Kaiserslautern (Aktivkohle im Einsatz als Abwehrmaßnahme für die Entfernung der PFC aus dem Wasser). | |
2.6.2016 | Angebot über Modelluntersuchungen im Zusammenhang mit der Neuausweisung des Schutzgebiets für das Wasserwerk Rauental. Beauftragung an das Ingenieurbüro Kobus & Partner. | |
11.7.2016 | Die Investitionskosten in Höhe von 1.030.000 € für die Tief- und Rohbaumaßnahmen im Wasserwerk Rauental (Erweiterung und Sanierung sowie Umbau Filterhalle, Schlammabsetzbecken, Reinwasserbehälter) wurden bei der Aufsichtsratssitzung am 11.Juli genehmigt. | |
22.7.2016 | Fertigstellung der Redundanz für das Wasserwerk Ottersdorf: Das Wasserwerk Muggensturm der Stadtwerke Gaggenau wird über die gebaute Verbindungsleitung zum Wasserwerk Rauental bis zu 250 m3/h für Rastatt liefern. | |
26.7.2016 | Verbindung zwischen Wasserwerken Rauental und Muggensturm steht. | |
28.7.2016 | Info-Austausch mit Landratsamt Rastatt und Baden-Baden. | |
19.8.2016 | Veröffentlichung der Ausschreibung für den Umbau des Wasserwerkes Rauental. | |
14.9.2016 | Wasserrechtsanträge für neue Grundwassermessstelle im WSG Ottersdorf beantragt. | |
15.9.2016 | Einladungen zu den zweiten PFC-Expertenworkshop verschickt. | |
19.9.2016 | Submissionstermin für das Gewerk: Tiefbau- und Rohbauarbeiten des Umbaus Wasserwerk Rauental: Ablauf der Frist für die Einreichung der Angebote. | |
1.10.2016 | Volle Redundanz für das Wasserwerk Ottersdorf durch das Wasserwerk Muggensturm. | |
7.10.2016 | Diskussion über die Modellergebnisse im WSG Ottersdorf mit RP, LUBW, WALD+CORBE und kup. | |
20.10.2016 | Baugenehmigung für den Umbau WW Rauental. | |
27.10.2016 | Vorstellung der Vergabevorschlag für das Gewerk Hydraulische Ausrüstung bei der Aufsichtsratssitzung. | |
05.11.2016 | Spatenstich für Modernisierung des Wasserwerks Rauental. | |
15.11.2016 | Bauarbeiten für die neue Grundwassermessstelle im WSG Ottersdorf (Pegelbohrungen), um das GW-Modell mit neuen Werten weiter kalibrieren zu können. | |
14.12.2016 | Vorstellung der ersten Ergebnisse des Grundwassermodells im WSG-Rauental (Ingenieurbüro. Kobus und Partner GmbH). | |
22.12.2016 | Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Retentat in Sandweier wurde von der Stadtwerke Baden-Baden gestellt. | |
2017
2017
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12.1.2017 | Monitoring Grundwasser – Reinigung von Baden-Baden (51. KW 2016). |
18.1.2017 | Scoping Termin und Fachgespräch in Bezug auf die Erweiterungsvorhaben der Fa. peterbeton Rudolf Peter GmbH & Co. KG, Kies- und Betonwerke. | |
1.2.2017 | Inbetriebnahme eines Pilotversuchs mit 6 Aktivkohlesorten im Wasserwerk Niederbühl (von TZW durchgeführt). | |
21.2.2017 | Abschlussbericht des Markierungsversuchs im WSG-Rauental ist vorhanden.
Der Versuch wurde aufgrund der Mangel an Ergebnissen abgebrochen. |
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10.3.2017 | Ergebnisbericht zur Bewertung unterschiedlicher Aktivkohlen: Versuchsreihe mit Aktivkohle wurden abgeschlossen. Neue Erkenntnis über mögliche Aktivkohlesorten hinsichtlich der PFC-Entfernung wurden gewonnen. | |
13.3.2017 | Vorstellung der aktuellen Ergebnisse des Grundwassermodells im WSG-Rauental bei der star.Energiewerke. (Ingenieurbüro. Kobus und Partner GmbH). | |
16.3.2017 | Zweites Bundesweites PFC-Expertenworkshop von der star.Energiewerke. | |
24.3.2017 | Gesundheitsminister Manfred Lucha veranlasst Blutkontrolluntersuchungen auf PFC bei Bewohnern des Landkreises Rastatt. | |
27.3.2017 | Neue Grundwassermessstellen im WSG- Ottersdorf im Betrieb und beprobt. | |
8.5.2017 | Grundwassermodelluntersuchung für das Wasserwerk Rauental.
Überprüfung des Schutzgebietes und Empfehlungen zur Gefährdungsminderung. |
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23.5.2017 | PFC- Informationsaustausch mit den betroffenen Wasserversorgern. Vorstellung der Stabstelle am Regierungspräsidium. |
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2.6.2017 | Erörterungsgespräch über die Ergebnisse des Markierungsversuchs und Abschluss des Projektes. | |
10.7.2017 | Koordinierungsgespräch Kiesabbau im Regierungspräsidium Karlsruhe. | |
20.7.2017 | Richtfest im Wasserwerk Rauental. | |
5.9.2017 | Projekt Hybridverfahren Pulverkohle-Ultrafiltration: Ergebnisse des Betriebes der Pilotanlage in Rastatt-Niederbühl zur PFC-Entfernung. | |
11.9.2017 | Ergebnissen zur Untersuchung von PFC-beladenen Granulataktivkohlen zur weiteren Spurenstoffadsorption in der Abwasserreinigung. | |
19.9.2017 | PFC Befund in Iffezheim. Untersuchungen werden geplant. | |
19.9.2017 | Symposium in Rastatt über das Thema: PFC-Belastung Mittelbaden und ihre Herausforderungen für das Wasserrecht. | |
30.9.2017 | Bericht zu perfluorierten Verbindungen des BMUB. Erläuterung des Forschungsbedarfs (Ergänzungsvorschläge durch TZW und star.Energiewerke). | |
12.10.2017 | Vorstellung bei der Aufsichtsratssitzung der Aufbereitungsmöglichkeiten hinsichtlich der PFC-Belastung für das Wasserwerk Ottersdorf. | |
24.10.2017 | Urteile des Verwaltungsgerichts Karlsruhe vom 24. Oktober 2017: Die Kompostfirma sei zu Recht als Verursacherin der schädlichen Bodenveränderungen eingestuft worden. | |
24.10.2017 | Bekanntmachung: Insgesamt 300 Personen werden (voraussichtlich Ende 2017) an den Blutkontrolluntersuchungen teilnehmen dürfen („Sauberes Trinkwasser für Kuppenheim“): jeweils 100 Personen werden untersucht: Trinkwasser, Belastung über Boden und Grundwasser sowie unbelastet (insgesamt 300 Personen) Wiederholungsuntersuchungen sind bislang im Abstand von etwa drei Jahren angedacht. |
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26.10.2017 | PFC-Urteil Verwaltungsgericht: Der Baden-Badener Düngemittel- und Komposthersteller Franz Vogel muss rund 242.000 Euro für Boden- und Wasseranalysen bezahlen, die auf Anordnung des Landratsamts Rastatt und der Stadt Baden-Baden in Hügelsheim und Sandweier erfolgten. Vogel behauptet weiter, sein Kompost sei nicht mit PFC belastet gewesen. | |
30.10.2017 | Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis für 5 weiteren Grundwassermessstellen im WSG Ottersdorf hinsichtlich des PFC-Monitorings an das Landratsamt Rastatt zur Genehmigung geschickt. | |
13.12.2017 | PFC-Infoabend in der Rheintalhalle Sandweier. Die bereits angekündigten Blutuntersuchungen sind für Anfang 2018 vorgesehen: die ausgewählten Personen werden durch Zufall eingeladen im Alter von 30 bis 60 Jahren, wenn sie länger als zehn Jahre im Untersuchungsgebiet wohnen. Die Untersuchungen seien freiwillig und sollen nach drei und sechs Jahren wiederholt werden. Thomas Gudera von der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) stellte das zwischenzeitlich mit der Realität abgeglichene Grundwassermodel für den Schadensbereich im Raum Baden-Baden/Rastatt vor. |
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29.12.2017
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Die Umweltpartner Vogel AG hat gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe, in dem der Betrieb als Verursacher der PFC-Verunreinigungen in Mittelbaden benannt wird, die Berufung beantragt. | |
2018
2018
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16.1.2018 | Genehmigung für die 5 weiteren Grundwassermessstellen im WSG Ottersdorf hinsichtlich des PFC-Monitorings. |
22.1.2018 | Bauphase bzw. Bohrungsarbeiten für die GW Messstellen (Prio 3) fangen im WSG Ottersdorf an. | |
7.2.2018 | Erste Befüllung mit Aktivkohle (GAC 830) im Wasserwerk Rauental | |
9.3.2018 | PFC-Verunreinigungen auf 16 landwirtschaftlichen Flächen im nordwestlichen Landkreis Karlsruhe entdeckt. | |
4.3.2018 | Termin für die Einreichung von Projektskizzen für die Ausschreibung „Entwicklung von Grundlagen für Gefahrenabwehr, Sanierung und Umgang mit PFC-belasteten Flächen“ des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. | |
27.3.2018 | Die Trinkwasserproben, die der Landkreis Karlsruhe jüngst nach PFC-Funden auf Ackerflächen hatte untersuchen lassen, sind unbelastet. | |
8.6.2018 | Einweihung Wasserwerk Rauental: Aktivkohle im Einsatz für die PFC-Entfernung | |
14.6.2018 | Bundesgerichtshof (BGH) Klärung, werden beim Einsatz von PFC-haltigem Löschschaum bei Löscharbeiten im Jahr 2010 auf dem Claus-Gelände entstandenen Schaden im Grundwasser und im Boden bezahlen muss. | |
5.10.2018 | Erste Ergebnisse der Blutkontrolluntersuchungen: Personen, die Gemüse und Obst aus den betroffenen Gebieten verzehrt haben, wiesen kaum höhere Werte als Teilnehmende außerhalb der belasteten Gebiete auf. Höhere Werte wurden hingegen bei den Personen gemessen, die über das Trinkwasser in Kontakt mit per- und polyfluorierten Chemikalien kamen. | |
21.11.2018 | PFC-Infoabend beim Landratsamt Rastatt. | |
28.-29.11 2018 | Ein PFC-Forum in Berlin wurde vom Umweltbundesamt und ARCADIS veranstaltet. Inhalt: rechtliche Schnittstellen, Sanierungs-und Verfahrensmöglichkeiten zur PFC-Entfernung. | |
3.12.2018 | Inbetriebnahme des Sensorsystem im Wasserwerk Rauental im Rahmen des Projektes SenSOS (Projektbeteiligte: Stadtwerke Rastatt, TZW, Unisensor GmbH). | |
2019
2019
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Februar 2019 | Veröffentlichung des Berichts: Ergebnisse der PFC-Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt 2018. |
4.3.2019 | Befüllung der 2 weiteren Aktivkohlefilter im Wasserwerk Rauental. Die PFC-Entfernung wird seitdem im Wasserwerk über 4 Aktivkohle durchgeführt. | |
2.5.2019 | Die Stadtwerke Rastatt hat eine Klage gegen die Umweltpartner Vogel AG (Vogel AG) beim Landgericht Baden-Baden eingereicht. Es geht um Umweltschadenersatz. Durch Rückstände von PFC im Grundwasser sind dem Rastatter Wasserversorger bis dato rund 6,5 Millionen Euro Kosten entstanden. | |
7.5.2019 | Festlegung der HBM-II-Werte von der HBM-Kommission des Umweltbundesamtes: – für Frauen im gebärfähigen Alter: 5 ng PFOA/ml Blutplasma und 10 ng PFOS/ml Blutplasma – für übrige Bevölkerungsgruppe: 10 ng PFOA/ml Blutplasma und 20 ng PFOS/ml Blutplasma |
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16.5.2019 | Gespräch mit der Gemeinschaftskläranlage Baden-Baden / Sinzheim über die künftige Verwendung von PFC-haltiger Aktivkohle in der geplanten vierten Reinigungsstufe in der Kläranlage Baden-Baden / Sinzheim. | |
17.5.2019 | Besprechung mit TZW, IB Eppler und der Stadtwerke Rastatt GmbH über die künftige Wasserversorgung und weitere Vorgehensweise im Wasserwerk Ottersdorf hinsichtlich der Entfernung von PFC.
Maßnahmen im Wasserwerk Ottersdorf hinsichtlich der PFC-Verunreinigung wurden festgestellt: Brunnenbau eines vierten Brunnens und Aktivkohleinsatz. |
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8.6.2019 | Erstes Betriebsjahr für das mit Aktivkohle ertüchtigt Wasserwerk Rauental.
25 Tonnen Aktivkohle haben bis dato (15.05.2019) 516,2 Gramm PFC aus insgesamt 1.168.655 m³ Brunnenwasser wurden bis dato entfernt. |
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Juni 2019 | Spargel-und Erdbeerpflanzen aus der Region haben bei Untersuchungen der aktuellen Ernte keine Überschreitungen der geltenden Grenzwerte für PFC aufgewiesen. Das teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) gestern mit. | |
Juli 2019 | Beginn des Versuchs PFC-Belastung der Kalkpellets mit PFC hinsichtlich der landwirtschaftlichen Verwertung (TZW) mit Rohwasser aus dem Wasserwerk Niederbühl. Mit der Standard-Feststoffmethode sind in den Pellets keine PFAS nachgewiesen worden. |
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16.10.2019 | 3. PFC-Forum von den Stadtwerken Rastatt GmbH: die dritte Veranstaltung der Stadtwerken Rastatt zu dem Thema PFC. | |
23.10.2019 | Das Aktivkohlefilter 2 mit der Sorte HPC 830 wurde entleert und die Aktivkohle der Gemeinschaftskläranlage Baden-Baden/Sinzheim zur Verfügung gestellt. Die PFC-Summenkonzentration im Ablauf des Filters 2 lag bei 0,569 µg/l, der Bewertungsindex bei 0,182 und die PFOA Konzentration bei 0,014 µg/l (Untersuchungen vom 18.10.19). | |
26.11.2019 | PFC-Bürgerinformationsveranstaltung in Sandweier während der Vertreter der betroffenen Wasserversorgern sowie das RP, LA Rastatt, LUBW und die Fa. ARCADIS dabei waren und den Bürgern zum Thema PFC betreut hatten. | |
18.12.2019 | Mittelung des Umweltbundesamts zu den Maßnahmenwerte für PFOA und PFOS: vorübergehende Senkung der Maßnahmenwerte für besonders empfindliche Bevölkerungsgruppen, wie Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder von 0,1 µg/l auf 0,05 µg/l. Diese vorsorglichen Maßnahmenwerte sollen bis zur Festlegung der neuen gesundheitlichen Leitwerte für PFOA beziehungsweise für PFOS gelten. | |
19.12.2019 | Das Gesundheitsamt hatte sich der Einschätzung des Umweltbundesamts und der Bürgerinitiative Sauberes Trinkwasser für Kuppenheim angeschlossen, dass Risikogruppen (Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder) lieber auf Flaschenwasser umsteigen sollten. Das gilt erst für Förch, Kuppenheim, Gernsbach und Gaggenau-Selbach. | |
20.12.2019 | Sofortmaßnahme für Förch: Verteilung von kostenlosem Mineralwasser von den Stadtwerken Rastatt im Stadtteil Förch ( Hotel Krone) bis der Leitwert für PFOA wieder unterschritten ist. | |
27.12.2019 | Infoveranstaltung zum Thema PFC im Trinkwasser in Förch. Vertreter der Stadtwerke Rastatt, der Stadt Kuppenheim und des Versorgers Eneregio haben Fragen der ca. 175 Besucher beantwortet. | |
2020
2020
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März 2020 | Bekanntmachung des Umweltbundesamtes. HBM-II-Werte für PFOA und PFOS in Blutplasma – Stellungnahme der Kommission Human-Biomonitoring des Umweltbundesamtes. |
13.1.2020 | Workshop in PFAS Monitoring/ PFAS in der Chemikaliengesetzgebung. | |
16.1.2020 | Aktueller Stand Belastete Flächen in ha: Gesamtbilanz Mittelbaden (Landkreis Rastatt und Stadt Baden-Baden): 2033 ha untersucht davon 969 ha als PFAS-belastet eingestuft. | |
22.7.2020 | Auswertung der mit PFC belasteten Flächen in Mittelbaden (Korrespondenz mit dem LA Rastatt). | |
17.9.2020 | Neue Festlegung des TWI-Wertes von EFSA: 4,4 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Woche auf Basis von einem wissenschaftlichen Gutachten über die Risiken für die menschliche Gesundheit, die von diesen Stoffen ausgehen, wenn sie in Lebensmitteln enthalten sind. | |
21.9.2020 | PFC-Entfernung mittels Aktivkohlefilter im WW Rauental: 933 g aus insgesamt rund 2.872.000 m³ Brunnenwasser. | |
Okt. 2020 | Abgabe des Abschlussberichtes SenSOS-Projekt beim Regierungspräsidium Karlsruhe. | |
Nov. 2020 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 2 mit Aktivkohle (Frischkohle, Aquasorb 6300). | |
18.11.2020 | Schreiben vom UB vorgesehenen Untersuchungen des Grundwasser-Abstroms des Kühl-/Petersees. | |
Dez.2020 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 1 mit regenerierter Aktivkohle (GAC 1240 Regenerat und als Make-Up Aquasorb 6300). | |
23.12.2020 | Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie wurde im EU-Amtsblatt als „Richtlinie (EU) 2020/2184 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2020 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Neufassung)“ veröffentlicht. Die Trinkwasserrichtlinie muss bis 21.01.2023 in nationales Recht umgesetzt werden. Die Umsetzung wird über eine umfassende Novelle der Trinkwasserverordnung unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums in enger Abstimmung mit den Ländern erfolgen. |
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2021
2021
2021
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12.1.2021 | Inkrafttreten der Neufassung der europäischen Trinkwasserrichtlinie: Erstmalige Festlegung von Grenzwerten für PFAS in Trinkwasser Die neuen Regelungen zu PFAS umfassen zwei Optionen, einen Grenzwert für die Summe aus 20 PFAS-Einzelverbindungen in Höhe von 0,1 µg/l (Summe der PFAS) und einen Grenzwert in Höhe von 0,5 µg/l (PFAS gesamt). Die EU-Kommission muss noch konkrete Leitlinien zur Anwendung der beiden Optionen erarbeiten, auf deren Grundlage die Mitgliedstaaten sich bei der nationalen Umsetzung entweder für einen oder beide Parameter entscheiden können. Die Trinkwasserrichtlinie muss bis 21.01.2023 in nationales Recht umgesetzt werden. |
12.1.2021 | Umweltamt Baden.Baden: Schreiben in Bezug auf die Erweiterung des Kiesabbaus durch Nassauskiesung: Antrag der Fa. peterbeton auf Planfeststellung nach § 68 WHG für den Abbau der betriebseigenen Regiefläche Ergebnisse der Kieswaschwasseruntersuchungen der Fa. Peterbeton werden zur Verfügung gestellt. Keine Notwendigkeit der Erweiterung der Abstrom-Untersuchungen im Rahmen des Abbaus der Regiefläche durch die Firma peterbeton sehen aus Sicht der Stadt Baden-Baden. |
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13.1.2021 | Antwort (per E-Mail) von SW Rastatt (Herr Koch) an Frau Heiß (Stadt Baden-Baden) mit Stellungnahme zu der Argumentation, dass das Seewassermonitoring eine Erweiterung des Abstrommonitorings ersetzt. Anfrage bzgl. Des Umfangs des belasteten Seewassers aus dem südlichen See ins Grundwasser. | |
14.1.2021 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 3 mit Frischkohle Aquasorb 6300 Der AKF 4 wurde entleert und es ist geplant, der Filter mit Aquasorb 6300 zu befüllen. |
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23.3.2021 | Pressekonferenz der Stadtwerke Rastatt über die PFAS Problematik. | |
02.5.2021 | Die Stadtwerke Rastatt haben am 2.Mai Zivilklage gegen den Verursacher der Grundwasser-Verunreinigung durch PFC eingereicht. | |
16.5.2021 | Veröffentlichung eines Fachartikels zum Thema PFAS vom Umweltmagazin (SW Rastatt als Autor). | |
20.5.2021 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 4 mit regenerierter Aktivkohle. | |
14.6.2021 | Volumenabschätzung PFAS-belastetes Grundwasser mit Daten bis Dezember 2020: insgesamt rd. 170 Mio. m3 ; als Gesamtfläche des oberflächennah belasteten Grundwasserkörpers insgesamt rd. 5.800 ha, entspr. 58 km | |
29.7.2021 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 2 mit regenerierter Aktivkohle. | |
August 2021 | Bericht mit den Ergebnissen der PFC-Blutkontrolluntersuchung im Landkreis Rastatt 2020 im Auftrag vom Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. | |
26.8.2021 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 1 mit regenerierter Aktivkohle und Entleerung des AK-Filters 3. | |
Oktober 2021 | Aktueller Stand Belastete Flächen in ha: Gesamtbilanz Mittelbaden (Landkreis Rastatt und Stadt Baden-Baden): von insgesamt 10.162 ha Ackerflächen wurden bis dato 2.905 ha untersucht. Davon 1.159 ha als PFAS-belastet eingestuft. Derzeit sind rund 89% der Ackerflächen im Mittelbaden als nicht PFC-verunreinigt und ca. 11% als PFC-verunreinigt eingestuft. | |
1.10.2021 | Beginn des Projektes EU-Projekt „ZeroPM“, das mit einer Gesamtsumme von 11,6 Mio. € mit EU-F örderung gefördert wird. Das Projekt wird sich mit sich auch mit der Entfernung von PFAS befassen und ein wesentlicher Teil der Arbeiten in diesem Projekt umfasst die detailliertere Untersuchung des Hybrid-Prozesses aus Aktivkohle, Ionenaustauscher und elektrochemischen Abbau, wie er derzeit bereits im WW Rauental erprobt wird. | |
1.11.2021 | Kick-off Meeting EU-Projekt „ZeroPM | |
22.12.2021 | Der neue Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm für den baden württembergischen Anteil der Flussgebietseinheit Rhein und Donau wurde gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie veröffentlicht.
Die Dokumente wurden von den Regierungspräsidien in ihrer Funktion als Flussgebietsbehörden in ihrem Zuständigkeitsbereich aktualisiert und durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg festgestellt. |
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Dezember 2021 | Planung einer Klage gegen den Bewirtschaftungsplan und das Maßnahmenprogramm (die Geschäftsführung wurde vom Aufsichtsrat damit
beauftragt). |
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2022
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14.1.2022 | Aktueller Stand Belastete Flächen in ha: Gesamtbilanz Mittelbaden (Landkreis Rastatt und Stadt Baden-Baden): von insgesamt 10.162 ha Ackerflächen wurden bis dato 3.091 ha untersucht. Davon 1.215 ha als PFAS-belastet eingestuft. Das bedeutet, dass mindestens 39 % der untersuchten Fläche belastet sind. |
2.2.2022 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 3 mit regenerierter Aktivkohle und Entleerung des AK-Filters 4. | |
9.3.22 | Pressekonferenz der Stadtwerke Rastatt über die PFAS Problematik. | |
14.3.2022 | Verhandlung vor dem Landgericht Baden-Baden. | |
29.4.2022 | Ergebnisse des Versuches zur Entfernung von kurzkettigen PFAS/ Abschlussbericht. | |
17.5.2022 | Aktivkohle im WW Rauental: Befüllung des AK-Filters 4 mit regenerierter Aktivkohle und Entleerung des AK-Filters 2. | |
13.6.2022 | Zivilklage gegen Firma Vogel: zweite mündliche Verhandlung/ Der Termin wurde Verschoben! | |
21.6.2022 | Juristisches Symposium |
Erstellt von:
Michael Koch
Aktualisierungen von:
Lorena Rodriguez
Datum 13.06.2022