Pflegedienst in Nördlingen-Herkheim kann deutlich mehr „grüne“ Kilometer absolvieren
Maßgeschneiderte Gewerbespeicherlösung von VARTA Storage
Die Elektromobilität kommt auch in Deutschland langsam in Schwung. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Elektrofahrzeuge auf 93.000 nahezu verdoppelt. Dass sich die Integration von Photovoltaik und Energiespeichern für die Autoeigentümer lohnen kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus Nördlingen-Herkheim. Die dortige Diakoniestation deckt seit kurzem einen Teil ihres Mobilitätsbedarfs mit E-Autos. Grünen Strom liefert eine Photovoltaikanlage. Ein Energiespeicher von VARTA Storage sorgt nun dafür, dass wesentlich mehr Kilometer mit Solarstrom zurückgelegt werden können.
Hoher Grad selbstgenutzter Strom aus der Photovoltaikanlage
Der ambulante Dienst in der Kranken- und Altenpflege versorgt im Zweischichtbetrieb mit rund 22 Fahrzeugen pflegebedürftige Personen vom Stützpunkt in Herkheim. Im Einsatz sind überwiegend konventionelle Kleinwagen, die pro Tour in der Regel mehrere Kunden anfahren. Seit Mitte Juni 2018 sind fünf der Fahrzeuge elektrisch unterwegs. Mittelfristig will die Diakoniestation den Anteil an Elektrofahrzeugen an ihrer Fahrzeugflotte kontinuierlich ausbauen.
Vor dem Einstieg in die Elektromobilität waren umfangreiche Planungen und technische Umstellungen in der Diakoniestation erforderlich. Das Projekt startete 2017 mit der Konzeptplanung und der wirtschaftlichen Bewertung des Ansatzes. Zunächst war zur Energieversorgung nur eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Nach intensiven Beratungsgesprächen mit der Diakoniestation simulierten Mitarbeiter von VARTA Storage auf Basis der firmenspezifischen elektrischen Lastprofile beziehungsweise der durch die Routenplanung entstehenden Fahrprofile den täglichen Lastgang. Danach fiel die Entscheidung, zusätzlich einen Energiespeicher zu integrieren. VARTA Storage plante die Größe des Speichers und dessen technische Integration in die Diakoniestation.
Im Frühjahr 2018 wurde auf dem Dach der Diakoniestation eine Photovoltaikanlage mit einer installierten Leistung von 28,5 Kilowatt errichtet sowie ein Batteriespeicher VARTA Flex Storage E mit einer Leistung von 36 Kilowatt und einer Speicherkapazität von 75 Kilowattstunden eingebaut. Für jedes der aktuell fünf Elektrofahrzeuge steht eine eigene Ladestation zur Verfügung. Seit Juni 2018 sind die fünf Elektrofahrzeuge mit Speicherstrom im Einsatz. Mit Strom geladen werden die Autos jeweils mittags über die Photovoltaikanlage, nachts kommt der benötigte Strom aus dem VARTA-Speicher. Zum Rundum-Service von VARTA Storage gehören die regelmäßige Überwachung des Speichers und die laufende Software-Aktualisierung.
Johannes Beck, Geschäftsführer der Diakonie Donau-Ries, setzt ganz gezielt auf die Elektromobilität: „Wir sehen uns mit diesem Projekt als Vorreiter für Elektromobilität im Bereich der ambulanten Pflege. Die Vorteile liegen auf der Hand: Besser planbare Energiekosten, Nachhaltigkeit unseres Projektes und Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte. Damit zeigen wir unsere hohe Innovationskraft.“ Auf die Idee zur Elektrifizierung der Fuhrparkflotte in Verbindung mit der Installation einer Photovoltaikanlage und einem dezentralen Speicher hatte ihn Matthias Schwarz, Inhaber der Design-Mühle in Deiningen und Berater für Elektromobilität, gebracht.
Mehr „grüne“ Kilometer durch Energiespeicher
Durch den VARTA-Speicher können wesentlich mehr „grüne“ Kilometer gefahren werden als durch die ausschließliche Nutzung des direkten Stroms aus der Photovoltaikanlage. Insgesamt legen die fünf Elektrofahrzeuge rund 180.000 Kilometer im Jahr zurück. Bei einem Verbrauch von 18 Kilowattstunden auf 100 Kilometer kann die Herkheimer Fahrzeugflotte 23.500 Kilometer im Jahr mit direkt aus der Photovoltaikanlage bezogenem Strom zurücklegen. Wird der Photovoltaikstrom gespeichert, erhöht sich dieser Wert auf 78.600 Kilometer pro Jahr – ein Gewinn von über 55.000 Kilometern im Jahr. Auf diese Weise vermeidet die Herkheimer Diakoniestation den Ausstoß von rund 266 Tonnen klimaschädlichem CO2 pro Jahr.
Mit der Nutzung des Energiespeichers kann die Station zudem ihren Eigenverbrauch an Photovoltaikstrom von 45 auf 90 Prozent steigern. Im Mittel kann die Station den Bezug von 10.745 Kilowattstunden Strom im Jahr allein durch die Photovoltaikanlage vermeiden. Speichert sie nicht genutzten, selbst erzeugten Strom, erhöht sich dieser Wert auf 21.170 Kilowattstunden pro Jahr. Die Energiekosten sinken also spürbar. Der VARTA-Speicher kann zudem in Zukunft vermeiden, dass der Netzanschluss von 40 Kilowatt durch die Einbindung weiterer Elektrofahrzeuge überlastet wird.
Für Reiko Stutz, General Manager Commercial Storage Solutions bei VARTA Storage, steht das Projekt in Herkheim exemplarisch für die praxisrelevante Nutzung von Gewerbespeichern: „Die zunehmende Zahl von Elektrofahrzeugen erhöht die elektrischen Leistungsanforderungen am Netzanschlusspunkt. Der VARTA flex storage Gewerbespeicher puffert Lastspitzen und vermeidet somit hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur. Darüber hinaus bietet der Gewerbespeicher die Möglichkeit, Elektrofahrzeuge mit lokal erzeugter grüner Energie zu betreiben.“